| Atelier
Noch ist der Jahreswechsel ein bisschen hin, aber die ersten Ausstellungen, die bis und Jahr 2024 hineinreichen sowie solche, die erst dann beginnen, hat das Schmuckmuseum bereits bekanntgegeben.
Aktuell läuft noch wenige Tage die Ausstellung „Perfektion und Leidenschaft – 130 Jahre Wellendorff-Manufaktur“, ehe es im Oktober dann bereits mit dem Programm losgeht, das Interessierte im Schmuckmuseum über den Jahreswechsel begleiten wird.
Die Ausstellungen in der Übersicht:
Ab 6. Oktober bis 14. Januar 2024 I Eröffnung Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr
„Auf Abwegen – Schmuck und Gerät am Rande der Vernunft“
Kuratiert von Ellen Maurer Zilioli
25. Februar bis 9. Juni 2024 | Eröffnung Samstag, 24. Februar, 19 Uhr
„Gabi Dziuba & Friends“
Kuratiert von Cornelie Holzach, Vera Gliem, Elisabeth Heine und Stephan Strsembski in Kooperation mit dem Kunstverein Pforzheim
5. Juli bis Ende September 2024
„Ausgeräumt – das Schmuckmuseum lädt ein“
Abgestimmt - Besucher kuratieren | Ausgesucht – von Sam Tho Duong |
Das Geheimnis des Luxus – Juwelierskunst der Wellendorff-Manufaktur
23. November 2024 bis Anfang Februar 2025 | Eröffnung Fr, 22. Nov, 19 Uhr
„Alter Mogulschmuck und Objets d’Art aus einer Privatsammlung“
Die Ausstellungen im Detail:
„Auf Abwegen – Schmuck und Gerät am Rande der Vernunft“
Wo hört der Nutzen auf, und wo beginnt das Spiel jenseits der Funktion? Es ist ja längst nichts Neues mehr, dass einige Vertreter der zeitgenössischen Silber- und Goldschmiedekunst den klassischen Kanon ihrer eigenen Disziplin, ihrer historischen Wurzeln und Traditionen hinterfragen. Da entstehen wilde Dinge, die Tabus verletzen und von Ungehorsam zeugen; goldene Regeln geraten ins Wanken, und es werden ästhetische Normen diskutiert oder persifliert. Die Schau zeigt Schmuck, Gerät und Objekte von 28 Künstlern, die herkömmliche Vorstellungen in Frage stellen.
(Bild: »STASH« David Clarke, 2020, Courtesy Galerie Zink, Waldkirchen, & David Clarke, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023)
„Gabi Dziuba & Friends“
Streichhölzer oder Tablettenverpackungen, Münzen, Bohnen oder Buchstaben, in Gold und Silber gegossen und durch minimale Bearbeitungen modifiziert – bei Gabi Dziuba kann alles verarbeitet und zu Schmuck werden. Ihre Form- und Materialexperimente sind rigoros, locker, spröde-minimalistisch, glamourös, funkelnd und progressiv. Freundschaften haben fundamentalen Einfluss auf ihre künstlerische Arbeit, etwa die mit Günther Förg. So zeigt die Ausstellung neben Schmuck von Gabi Dziuba aus all ihren Schaffensphasen auch Schmuckstücke, die in Kooperation mit befreundeten bildenden Künstlern entstanden sind und zudem eine repräsentative Auswahl derer Werke. Es ist erstmals ein Blick auf die gesamte Band- breite ihres seit rund 40 Jahren währenden Schaffens.
(Bild: Ring »Kermit« Gabi Dziuba, 2011, Foto von Winfried Reinhardt)
„Ausgeräumt – das Schmuckmuseum lädt ein“
Zeitgleich zur Ornamenta 2024 in Pforzheim und dem Nordschwarzwald präsentiert das Schmuckmuseum drei Ausstellungen unter dem Motto »Ausgeräumt« - eine mit partizipativem Ansatz, eine weitere mit individuellen Künstlerpositionen und darüber hinaus erstklassige internationale Juwelierskunst.
In der historischen Sammlung haben Kooperationspartner bildungs- und soziokultureller Einrichtungen die Möglichkeit, selbst zu kuratieren. In der modernen Sammlung präsentiert der international angesehene Pforzheimer Schmuckkünstler Sam Tho Duong eigene Arbeiten im Dialog mit denen zehn befreundeter Schmuckgestalter. Und im Sonderausstellungsraum richtet sich der Fokus auf Juwelierskunst der Manufaktur Wellendorff. Allen drei Themen ist zu eigen, dass es um Werte, symbolische Bedeutung, Gefühle oder Sehnsüchte geht.
(Bild: Ausgeräumte Vitrinen im Schmuckmuseum – Besucher sind eingeladen zu kuratieren, © SMP, Foto von B. Friese)
„Alter Mogulschmuck und Objets d’Art aus einer Privatsammlung“
Architektur, Literatur, Malerei und auch die Schmuckkunst gelangten im indischen Mogulreich zu hoher Blüte. Besonders der Mogulschmuck vom 16. bis zum 18. Jahrhundert zeichnet sich durch höchste gestalterische und technische Qualität aus. Reich an Edelsteinen und Gold wirkt er dennoch nicht überladen, sondern zeugt von einem ausgeprägten Sinn für Ästhetik und Raffinesse und grenzt sich deutlich ab vom Maharadschaschmuck des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt Spitzenstücke der Goldschmiede- und Steinschneidekunst dieser kulturell überaus wichtigen Epoche Indiens aus einer Privatsammlung, die noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Es werden auch einige wenige herausragende Mogulschmuckstücke aus internationalen Museen präsentiert.
(Bild: Griffe indischer Zierschwerter 17. Jh., Privatsammlung)