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Gold als sicherer Hafen nicht mehr so gefragt

Goldpreis

Nachdem die USA und der Iran von einer weiteren Konfrontation absahen, gab der Goldpreis einen Teil seiner zuvor erzielten Kursgewinne wieder ab, wie Heraeus mitteilt. 

Bevor Gold erneut zu einer Rally ansetzt, ist eine länger anhaltende Preiskorrektur möglich, glauben die Experten von Heraeus. In China brach die Nachfrage nach physischem Gold 2019 im Vorjahresvergleich um 20 Prozent ein. Etwa 22 Prozent der weltweiten Goldnachfrage entfallen dem World Gold Council zufolge auf die chinesische Verbraucher. Der hohe Goldpreis, steigende Lebenshaltungskosten sowie die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums dürften die chinesische Nachfrage in diesem Jahr weiter dämpfen. In Hongkong schließen zudem infolge der anhaltenden Unruhen erste Luxusgeschäfte. Die nach Marktwert zweitgrößte Schmuck-Handelskette der Welt „Chow Tai Fook“ beabsichtigt die Schließung von etwa jeder fünften Filiale in Hongkong, nachdem seit nunmehr sieben Monaten Proteste die Stadt in Atem halten. Dies ist der erste Teilrückzug einer größeren Luxusgüter-Handelskette in Hongkong. Die Umsätze von „Chow Tai Fook“ in Hongkong (und Macau) für das vierte Quartal 2019 sind im Vorjahresvergleich um 35 Prozent eingebrochen. Der Silberpreis dürfte sich weiter an der Goldpreisentwicklung orientieren. Für die Silberförderung wird ein weiterer Rückgang prognostiziert. Hochschild, eines der zehn größten silberfördernden Unternehmen, hat sich für 2020 ein Förderungsziel von 36 Mio. Unzen (1.119,7 t) Silberäquivalent gesetzt – dieses Ziel liegt 6,9 Prozent unter der Gesamtförderung von 2019 und 11,5 Prozent unter derjenigen von 2018. Die Silberförderung von Hochschild belief sich im Gesamtjahr 2019 auf 38,7 Mio. Unzen (1.203,7 t) Silber. Der Platinpreis stieg in der vergangenen Woche erstmals seit zwei Jahren wieder auf über 1.000 US-Dollar je Feinunze. Damit handelt er allerdings in einer starken Widerstandszone zwischen 1.000 und 1.050 Dollar, wodurch das Aufwärtspotenzial begrenzt sein könnte. Die Fundamentaldaten bleiben weiter schwach, mittelfristig wird ein Preisrückgang nicht unwahrscheinlich sein. Der Ausblick für den chinesischen Markt für Platinschmuck bleibt wie beim Gold eher schwierig, die Nachfrage dürfte in diesem Jahr noch weiter sinken. Indien importiert mehr Platin. Im Zeitraum von April bis Dezember 2019 stieg der Wert der Platinimporte nach Indien gegenüber dem Vorjahr um 175% auf 119,7 Mio. US-Dollar an, während die Goldeinfuhren um weniger als 5 Prozent zunahmen (Quelle: Gem and Jewellery Export Promotion Council). Der Branchenverband Platinum Guild International (PGI) hat die in Indien vermarkteten Schmuckserien „Platinum Evara“ und „Platinum Days of Love“ um zwei neue Schmuckkollektionen ergänzt. Mit den neuen Kollektionen nimmt die PGI auf dem am schnellsten wachsenden Markt für Platinschmuck jüngere Käufer ins Visier. Indien ist der einzige Markt, für den in diesem Jahr ein Wachstum bei Platinpreziosen (wenn auch ausgehend von einer niedrigen Basis) erwartet wird, während die Nachfrage in anderen Ländern weiterhin verhalten bleibt. 

www.heraeus.com

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