YOLO - das allgegenwärtige Akronym in den sozialen Medien, das den Ausdruck „du lebst nur einmal“ (also lebe es!) abkürzt, scheint die Haltung vieler Menschen zu sein, so eine  Umfrage unter US-Verbrauchern von Creditcards.com. Auch hierzulande ticken vor allem die jungen Konsumenten ähnlich.

Die Umfrage ergab, dass 44% sagten, sie seien bereit, Schulden aufzunehmen, um „sich selbst zu belohnen“. Und 66 % der Befragten planten, „sich mit Einkäufen etwas zu gönnen, um das Abklingen der Pandemie zu feiern“, auch wenn sie keinen Plan hatten, wie sie diese Käufe letztlich bezahlen. Dies ist eine Kehrtwende zur vorherigen Sparsamkeit der Verbraucher während des Lockdowns, viele hatten Geld auf die Seite gelegt oder Schulden getilgt. Nun lautet das Motto scheinbar wieder Carpe Diem. Die Befragten gaben an, dass die Top-Kategorien, für die sie bereit wären, sich zu verschulden, Automobile (15%), Wohnungsrenovierungen (14%) und Reisen (12%) wären. Und je jünger die Verbraucher waren, desto eher nahmen sie die Aussicht auf neue Schulden in Kauf. Von den 44 %, die angaben, in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 ihre Kreditkarten für die Befriedigung ihrer Lebensfreude voll ausschöpfen zu wollen, waren 59 % Millennials, 56 % Gen Z, 40 % Gen X und 32 % Babys Boomer. Satte 63 % der Eltern von Kindern unter 18 Jahren gaben an, dass sie sich für diskretionäre Einkäufe verschulden würden, verglichen mit 40 % der Menschen ohne Kinder und 35 % der Eltern von erwachsenen Kindern. Vor allem Männer sind bereit,  sich für nicht lebensnotwendige Dinge zu verschulden (47%) als Frauen (41%). Die Zahlen zeigen deutlich den aufgestauten Nachholbedarf der Menschen. In Deutschland sind Kreditkartenschulden noch nicht soweit verbreitet, wie in den USA. Aber Konsum auf Pump ist auch hierzulande ein Thema. Es bleibt die Frage, wieviel vom  neuen Konsumrausch der Juwelier abbekommt.