Die Situation in dem Ukraine-Konflikt hat sich deutlich verschlechtert, der Palladiumpreis hat neue Höchststände erreicht und Gold liegt nahe bei 2.000 $/oz., schreibt Heraeus.

Die Preise für die PGMs sind volatiler geworden, da die Versorgung mit russischen Rohstoffen an einem kritischen Punkt ist. Versorgungsmängel würden die PGM-Märkte erheblich beeinträchtigen.

Sanktionen haben sich weder gegen Nornickel noch gegen PGMs gerichtet und derzeit gibt es keinen Hinweis darauf, dass dies noch der Fall sein wird. Die gezielte Beeinflussung von Teilen des russischen Bankensystems erschwert jedoch den Geldtransfer für Rohstoffe und die Schließung des europäischen Luftraums bringt logistische Problem mit sich. Auch wenn sie nicht durch Sanktionen dazu gezwungen wurden, haben viele Unternehmen ihre Handelsbeziehungen zu Russland abgebrochen. Die Autoindustrie hat beispielsweise Fabriken in Russland geschlossen und die Fahrzeugexporte in das Land gestoppt.

Der Platinmarkt weist einen erheblichen Überschuss auf (ohne Investment), der Rutheniummarkt weist ebenfalls einen Überschuss auf. Für Palladium, Rhodium und Iridium sind Erwartungen vor Beginn des Konflikts von noch nahezu ausgeglichenen oder defizitären Marktverhältnissen ausgegangen. Hohe und volatile Preise für diese Metalle sind wahrscheinlich bis Klarheit darüber herrscht, ob die russischen Metallexporte fortgesetzt werden und ob die Autohersteller bereit sind, diese Metalle zu verwenden. Russland produziert große PGM-Mengen sowie Nickel und Aluminium und ohne diese Exporte wäre die weltweite Versorgung der verarbeitenden Industrie erheblich eingeschränkt.


Eine Auswirkung der hohen Palladiumpreise könnte sein, dass mehr Platin in Benzin-Autokatalysatoren verwendet wird. Die hohen Palladiumpreise in den vergangenen Jahren haben bereits dazu geführt, dass teilweise Platin zur Substitution von Palladium in Benzin-Dreiwegekatalysatoren verwendet wurde - diese Entwicklung könnte sich nun beschleunigen. Das würde Platin gegenüber Palladium begünstigen.