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Silberpreis erreicht Rekordhoch – Vorboten einer Korrektur?

Der derzeitige Höhenflug von Silber jenseits der 50-US-Dollar-Marke pro Feinunze könnte Risiken und baldige Korrekturen mit sich bringen, schreibt Heraeus.

Der Silbermarkt sorgt derzeit für Schlagzeilen: In der vergangenen Woche stieg der Preis erstmals seit Jahrzehnten wieder über die psychologisch bedeutende Marke von 50 US-Dollar je Feinunze und markierte ein IHoch bei 51,24 US-Dollar. Doch der historische Anstieg bringe nicht nur Euphorie, sondern auch wachsende Skepsis mit sich, insbesondere unter technischen Analysten, urteilen die Experten von Heraeus.

Technische Überhitzung auf mehreren Ebenen

Die Geschwindigkeit des Anstiegs war nahezu vertikal, begleitet von einem über Wochen hinweg extrem überkauften Relative Strength Index (RSI). Der RSI misst die Stärke einer Kursbewegung – Werte über 70 gelten als überhitzt, Silber liegt seit August deutlich darüber. Hinzu kommt, dass die durchschnittliche wahre Handelsspanne (Average True Range, ATR), ein Maß für die Marktvolatilität, aktuell auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren notiert. Das Marktverhalten ist damit vergleichbar mit der Nach-Covid-Hausse 2020, einer Phase, auf die ein deutlicher Preisrückgang von rund 27 Prozent innerhalb von zwei Monaten folgte.

Ein weiteres Warnsignal: die erhebliche Abweichung vom 200-Tage-Durchschnitt (200-dma). Der aktuelle Silberkurs hat sich weit von seinem langfristigen gleitenden Durchschnitt entfernt. Dies sei ein klassisches Zeichen für eine Übertreibung im Markt, analysieren die Experten von Heraeus. Ein solches Auseinandergehen deute auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer technischen Korrektur* hin.

Breiter Druck bei Edelmetallen

Bemerkenswert ist, dass Silber nicht allein auf diesem Terrain unterwegs ist. Auch Gold, Platin und Palladium zeigen ähnliche Muster. Gold handelt derzeit rund 20 Prozent über seinem langfristigen Trendwert, ein Niveau, das in der Vergangenheit oft eine überfällige Kurskorrektur ankündigte. Platin hält sich seit zwei Wochen oberhalb der 200-dma-Grenze, während Palladium jüngst ebenfalls stark ausbrach und sich technisch überhitzt zeigt.

Fazit: Rally mit Risiken

Auch wenn fundamentale Faktoren wie geopolitische Unsicherheiten, Inflationserwartungen oder die Suche nach sicheren Häfen den Preisanstieg unterstützen mögen, spricht die aktuelle Markttechnik eine andere Sprache. Eine kurzfristige Korrektur erscheint wahrscheinlicher denn je, wenn nicht sogar notwendig, um die Rally auf gesunde Füße zu stellen.

*eine technische Korrektur bezeichnet das Phänomen, wenn ein Wert oder Preis mehrere Tage ununterbrochen steigt, um dann wieder auf einen (Ausgangs-)Wert zurückzufallen.

https://www.heraeus-group.com/en/

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