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Schwacher Dollar beflügelt Gold

Der schwächere US-Dollar führte in den letzten Wochen des Jahres 2022 zu einem Anstieg der Edelmetallpreise, schreibt Heraeus zum Jahresanfang.

Trotz der erhöhten geopolitischen Unsicherheiten ab dem 1. Quartal 22 und der seit mehreren Jahrzehnten höchsten Inflation schloss der Goldpreis in Dollar am Jahresende 2022 auf ähnlichem Niveau wie zum Jahresbeginn (1.810 $/oz gegenüber 1.825 $/oz und Silber 22,75 $/ oz gegenüber 24,14 $/oz). Der Euro-Goldpreis legte im Jahresverlauf um 6 % zu, was auf eine Abwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen war.


Die geldpolitische Divergenz könnte zu einer weiteren Schwächung des Dollars führen. Da die Inflation immer noch hoch ist, kündigte die EZB-Präsidentin im Dezember an, die Zinssätze im Februar um 50 Basispunkte anzuheben, wobei weitere 50 Basispunkte möglicherweise im März folgen werden. Dies würde zu den bisher erfolgten Anstiegen von in Summe 250 Basispunkte seit Juli noch hinzukommen. Einige Prognosen gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen für die Einlagefazilität im Euroraum bis zum zweiten Halbjahr 23 auf 3,5 % von derzeit 2,0 % anheben könnte, was bedeutet, dass weitere Erhöhungen um insgesamt 150 Basispunkte in diesem Jahr möglich wären. Nimmt man die Median-Prognose der Fed vom Dezember (Dot Plot) von 5,25 % für die Federal Funds Rate bis Ende 2023, würden sich weitere erwartete Zinserhöhungen in den USA auf 75 Basispunkte belaufen. Die potenziellen Abweichungen in der Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte könnten zu einer weiteren Abschwächung des Dollars führen.


Vor einem weiteren Rückgang könnte sich der Dollar kurzfristig erholen. Nach seiner schnellen Abwertung könnte der Dollar-Index bald die technische Unterstützung bei rund 103 testen. Sollte diese Marke halten, könnte sich der Dollar etwas erholen, bevor er wieder fällt, was dann möglicherweise kurzfristig Druck auf den Goldpreis ausübt. Anschließend sollte der Dollar allerdings schwächer werden, so wie er sich auch entwickelt hat, seitdem die Fed damit begonnen hat, ihre Zinserhöhungen zu drosseln. Die jetzt sinkende US-Inflation und schwächer als erwartete Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe für Dezember deuten auf eine Verlangsamung der Wirtschaft hin und erhöhen die Wahrscheinlichkeit geringerer Zinserhöhungen oder einer Pause im 1. Quartal 23. Dies würde möglicherweise die Dollarstärke untergraben und den Goldpreis in Dollar stützen. Das Dezember-Sitzungsprotokoll weist auf eine falkenhafte Haltung der Fed Mitglieder für 2023 hin. Das bedeutet, dass am Ende des Monats erneut mit einer Erhöhung um 50 Basispunkte zu rechnen ist. Allerdings liegt die Fed Funds Rate bereits über der Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen, was ebenfalls auf eine schwache Wirtschaft hindeutet. Wenn sich die Wirtschaftsindikatoren verschlechtern und die Rendite weiter sinkt, dürfte die Fed die Zinserhöhungen unterbrechen. Die US-Zinssätze werden dann möglicherweise vor einem Zinsschwenk die Prognose von 5,25 % nicht erreichen.


Der US-Dollar Goldpreis könnte die Preisentwicklung in anderen internationalen Währungen übertreffen. Der Trend der vergangenen zwölf Monate könnte sich umkehren, voraussichtlich werden sich alternative Währungen 2023 besser entwickeln als der US-Dollar, was größtenteils auf die Geldpolitik zurückzuführen ist. Eine weitere Schwächung des US-Dollars sollte zu einem festeren Goldpreis führen. Wenn der Euro jedoch gleichzeitig stärker wird, fallen die Zuwächse für den Euro-Goldpreis geringer aus. www.heraeus.com

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