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Platinschmuck im Aufwind?

Weil die Goldpreise derzeit so hoch sind, weichen (Groß-)Händler auf Platin aus, schreibt Heraeus.

China sei dabei trotz Investitionsrückgang noch immer der führende Markt für Platinschmuck. Ein Viertel der weltweiten Nachfrage stammt aus der Volksrepublik. Die chinesische Platinschmuckproduktion habe im vierten Quartal 2024 wieder zugenommen und sei im ersten Quartal 2025 erneut gestiegen, um 50 Prozent, verkünden die Analysten von Heraeus.

Angesichts der hohen Goldpreise, die nun eine ernsthafte Bedrohung für die Goldschmucknachfrage darstellen, beginnen die Großhändler laut Heraus auf Platin auszuweichen. Berichten zufolge erhöhen demnach einige von ihnen ihre Lagerbestände im ganzen Land. Die Basisannahme ist, dass die chinesische Platinschmucknachfrage eine signifikante Umstellung der Verbraucherverkäufe von Gelb- und Weißgold auf Platin haben könnte, und das nicht nur im Großhandel. Chinas Platinimportzahlen für April sind die höchsten seit einem Jahr. Sie liegen jedoch immer noch innerhalb der 5- und 10-Jahres-Spanne und etwa 40 Prozent unter dem Wert für 2024. Ein bedeutender Anstieg der Großhandelsnachfrage muss sich daher erst noch in den Handelsdaten niederschlagen.

Hinzu komme unter anderem, dass chinesische Anleger haben keinen Zugang zu börsengehandelten Platinfonds haben und daher Investitionen hauptsächlich in Form von Barren und Münzen getätigt würden. Die Zentralbank Chinas, die People’s Bank of China (oder kurz: PBoC), führte 2022 die Platin-Panda-Münze wieder ein, wobei der größte Teil der jährlichen Prägung nur für den Verkauf in China vorgesehen ist. Auch Schmuck selbst kann als Anlageinstrument und Wertaufbewahrungsmittel genutzt werden. Ein Anstieg der Barren- und Münzherstellung kann die Nachfrage der Verwendung für die Industrie wie etwa für Autokatalysatoren umleiten.

Das komplexe Steuersystem für Platin sei jedoch auf der anderen Seite ein mögliches Hindernis für den Aufschwung des Platinpreises. Denn es könnte Investoren abschrecken und den möglichen Wertzuwachs von Platin damit mindern.

Wenn die Rahmenbedingungen auch in Zukunft von Analysten und Investoren als stark genug angesehen werden, könnte Platin seine Rallye fortsetzen. Auch das Verhältnis von Platinabbau zu Platinnachfrage spielt eine Rolle: 2025 sei das dritte Jahr in Folge mit Defiziten, die die oberirdischen Platinbestände schrumpfen ließen. Grundsätzlich prognostiziert Heraus ein Defizit für das laufende Jahr, da die Nettonachfrage im Jahresvergleich voraussichtlich stabil bleiben wird, aber eine unterdurchschnittliche Angebotsseite der wichtigste Preistreiber sein könnte. Und das verstärkt sich: Denn wenn Händler und Investoren den Markt nun als angespannter ansehen und die Bestände deutlich abnehmen, könnte der könnte der Preis weiter ansteigen.

https://www.heraeus-group.com/de/

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