| Wirtschaft
Obwohl Platin historisch gesehen seit 1998 im vierten Quartal regelmäßig um vier Prozent zulegt, scheint es unwahrscheinlich, dass dies in diesem Jahr ebenfalls passiert. Das Niveau von 1.000 US-Dollar pro Feinunze scheint in weiter Ferne, schreibt Heraeus.
Das liege den Experten aus Hanau zufolge unter anderem daran, dass der Kurs seit Jahresbeginn um 18 Prozent gefallen ist und sich bei 880 Dollar eingependelt hat. Die Prognose verspricht zumindest kurzfristig keine Besserung: „Selbst wenn man eine mögliche Rallye gegen Ende des vierten Quartals im Einklang mit der saisonalen Preisentwicklung berücksichtigt, dürften die Preise im Minus bleiben“, urteilen die Analysten von Heraeus.
Der Platinpreis konnte sich zuletzt nicht wieder auf das psychologisch wichtige Niveau von 900 Dollar erholen. Ein Grund hierfür sind die wenig positiv stimmenden Aussichten für die Platinschmucknachfrage in China, dem weltweit größten Markt in diesem Segment. Hier brach durch COVID-bedingte Lockdowns der Absatz ein und konnte sich bis heute davon nicht mehr erholen. Die Nachfrage aus dem Schmucksektor ist seit 2020 bis heute um geschätzt 21 Prozent zurückgegangen. Allein im laufenden Jahr ging die Produktion von Platinpreziosen in China um ein Fünftel zurück gegenüber dem Vorjahreszeitraum, schreibt Heraeus unter Berufung auf die Platinum Guild International (PGI). Platinschmuck steht im harten Wettbewerb zu Goldschmuck, der aufgrund seines als höher wahrgenommenen inneren Wertes bei den Verbrauchern eher als sicherer Hafen gilt.
