Inflation und Ukraine-Krise treiben den Goldpreis in die Höhe, berichtet Heraeus.

Der Goldpreis schloss am Ende der Woche höher, konnte sich aber nicht über 1.900 $/oz halten. Händler hatten auf die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung des Federal Open Market Committee gewartet. Als dieses am Mittwoch veröffentlicht wurde, kam darin eine eher vorsichtige Haltung gegenüber Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation zum Ausdruck. Da es keine unmittelbaren Anzeichen dafür gab, dass die US-Notenbank ihre Pläne zur Beendigung des Kaufs von Vermögenswerten und den Start von Zinserhöhungen in den März vorziehen würde, schwächte sich der Dollar ab, wovon sowohl Aktien als auch Gold profitieren konnten. Zusätzliche Unterstützung erfuhr der Goldpreis durch russische Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine sowie durch Berichte über militärische Aktivitäten in den östlichen Provinzen der Ukraine, welche als Signale für eine bevorstehende Invasion durch russische Streitkräfte gewertet wurden. Starke Nachfrage für Goldschmuck gab es während des chinesischen Neujahrsfests. Die Shanghai Gold Association berichtete, dass der Goldschmuckabsatz in Shanghai während der Neujahrsfeiertage in der ersten Februarwoche 1,1 Mrd. RMB erreichte. Dies waren 12 % mehr als im Jahr zuvor. Reisebeschränkungen aufgrund sporadischer Ausbrüche von Covid-19 dürften zu einem Teil der zusätzlichen Käufe beigetragen haben. Ab Juli 2021 stieg das Goldpreispremium in Shanghai (gegenüber dem in London gehandelten Preis) und erreichte im Dezember in der Spitze 12 $/Unze, bevor es im Januar auf 6,30 $/Unze zurückfiel. Dies war im Hinblick auf das heranrückende Neujahr und bei einem seinerzeit schwächeren Goldpreis bereits ein guter Indikator für eine steigende physische Nachfrage.