Der Goldpreis erreichte letzte Woche nach der achten Zinserhöhung in Folge im Kampf der US-Notenbank gegen die Inflation einen neuen 9-Monats-Höchststand. Grund: Die Zinserhöhung fiel niedriger aus als zuvor.

Aufgrund der kleineren Zinserhöhung um 25 Basispunkte wurde der Dollar zunächst schwächer und ließ Gold am Mittwoch auf ein Tageshoch von 1.960 $/oz steigen, bevor der Markt drehte als sich der Dollar zum Ende der Woche erholte. Fed-Chef Powell sagte, die Fed sehe „ein paar“ weitere Zinserhöhungen, die noch folgen werden. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Marktteilnehmern, die derzeit einige Zinssenkungen einpreisen, bevor das Jahr zu Ende geht. Die Fed tendiert eher dem Markt zu folgen als diesem voranzugehen. Nach dieser jüngsten Zinserhöhung liegt die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen deutlich unter der Federal Funds Rate, was darauf hindeutet, dass Kürzungen in diesem Jahr tatsächlich möglich sind, was die Argumente für Goldbullen verstärkt.

Die EZB muss auch den Fuß auf dem Gaspedal lassen. Das inflationäre Umfeld in einigen der größten Volkswirtschaften der Eurozone hält weiter an. Die deutsche und die französische Kerninflationsrate haben ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, während die Kerninflationsrate in Spanien im Dezember und Januar geringfügig anstieg. Diese Daten geben der EZB Spielraum, das Rekordtempo der Zinserhöhungen für einen längeren Zeitraum fortzusetzen. Dies wiederum sollte zu einem stärkeren Euro und einem schwächeren Dollar führen, insbesondere während die Fed ihre Geldpolitik weniger aggressiv fortsetzt. Das Ergebnis könnten höhere Goldpreise sowohl in Euro als auch in Dollar sein, wobei der Dollar-Goldpreis die bessere Performance zeigt.

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