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Nach einem Anstieg um 20 Prozent innerhalb von zwei Monaten konsolidiert der Goldpreis weiter, schreibt Heraeus.
Die wöchentliche Änderung des Goldpreises verzeichnete in der vergangenen Woche zum Kursschluss ein Minus von 1,84 Prozent. Der jüngste Preisrückgang führe laut Heraeus auch dazu, dass der Goldpreis technisch nicht mehr überkauft sei. Kurzfristig könne der Goldpreis weiter konsolidieren, längerfristig bestehe weiteres Potenzial für höhere Preise.
Einflüsse auf den Goldpreis sind einerseits das Verhalten der Fed und andererseits die Goldkäufe der Zentralbanken. Die Fed hat in Person des Vorsitzenden Jerome Powell am vergangenen Mittwoch die Möglichkeit einer Zinserhöhung im Juni ausgeschlossen, bekräftigte aber ihre Entschlossenheit, der Eindämmung der Inflation angesichts der mangelnden Fortschritte in Richtung des Zielsatzes von 2 Prozent Priorität einzuräumen. Obwohl der Dollar weiter fest bleibt, hat er in den vergangenen zwei Wochen etwas an Stärke verloren. Zuletzt sei jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung vor Jahresende zunehmend angestiegen, berichten die Heraeus-Analysten.
Die Goldkäufe der Zentralbanken erreichten im ersten Quartal 2024 indes einen Rekordwert. Ihre Reserven seien nun auf 289,7 Tonnen Gold gestiegen, berichtet Heraeus unter Berufung auf das World Gold Council und ergänzt: „Nach wie vor agieren insbesondere europäische ETF-Investoren zurückhaltend, im April wurden etwa 30 Tonnen Gold aus ETF-Beständen verkauft.“ Obwohl sich der Goldpreis zuletzt sehr gut entwickelt habe, schienen Anleihen mit höheren Renditen für institutionelle Anleger attraktiver zu sein. Dieser Trend könne sich allerdings umkehren, sobald die Aussichten auf Zinssenkungen durch die EZB steigen, prognostiziert der Hanauer Edelmetallspezialist.
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