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Gold als sicherer Hafen

Ende Dezember erreichte Gold mit rund 2063 Dollar pro Feinunze den höchsten jemals erzielten Schlussstand und wurde im vergangenen Jahr seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht, schreibt Heraeus.

Gold sorge dabei nicht nur für einen ruhigen Schlaf in unruhigen Zeiten. Seit der Buchgeld-Einführung des Euro im Januar 1999 erwies sich das Edelmetall zudem als überaus renditestark: So weist Gold seit Anfang 1999 im Durchschnitt ein jährliches Plus von rund 8,5 Prozent auf. Der DAX komme in diesem Zeitraum lediglich auf einen durchschnittlichen Wertzuwachs von etwa 5 Prozent pro Jahr.

Die Börse sei aber keine Einbahnstraße – und gleiches gelte für die Entwicklung des Goldpreises, schreibt Heraeus. Nach der rasanten Winterrallye befindet sich der Goldpreis seit Anfang Januar nun auf Konsolidierungskurs. Hauptgrund sei die gestiegene Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen nicht so schnell senken könnte wie zuvor weithin erwartet. Bisher gingen die Marktakteure von sechs Zinssenkungen im laufenden Jahr aus, wobei die erste Zinssenkung bereits im März stattfinden sollte. Die Inflationsdaten für Dezember ließen jedoch erste Zweifel aufkommen; mit 3,4 Prozent lag die Teuerungsrate nicht nur über den Prognosen von 3,1 Prozent, sondern auch über dem Novemberwert in Höhe von 3,1 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer ersten Zinssenkung der US-Notenbank schätzt Heraeus auf Verweis auf das FedWatch-Prognosetool der Terminbörse „Chicago Mercantile Exchange“ (CME) im März daher nur noch bei knapp 55 Prozent. Zu Beginn des Jahres war noch eine Wahrscheinlichkeit von etwa 80 Prozent geschätzt worden.

Steht der nächste Anstieg bevor?

Dass Gold zuletzt ein wenig zur Schwäche neigte, komme also nicht von ungefähr, spielt die Höhe der Leitzinsen doch auch für die Entwicklung des Dollars und die Höhe der US-Staatsanleiherenditen eine nicht zu unterschätzende Rolle, schätzen die Analysten von Heraeus ein. Als grobe Orientierung gelte: Sinken die Renditen und verliert der Dollar an Stärke, gewinnt Gold an Attraktivität – und umgekehrt.

Da der Dollar sich in den vergangenen Wochen recht robust präsentierte und die Renditen auf zehnjährige US-Staatsanleihen, die als Referenz für die Opportunitätskosten der Goldhaltung gelten, im Zuge des leicht zurückgenommenen Zinssenkungsoptimismus von 3,75 auf zuletzt 4,14 Prozent gestiegen sind, überrascht der Konsolidierungskurs von Gold nicht wirklich. Neue Erkenntnisse über die Haltung der Fed dürfte die Sitzung der US-Währungshüter am 31. Januar bringen.

Ein Blick auf die Entwicklung des Goldpreises bei früheren Zinssenkungszyklen offenbare eine weitere mögliche Steigerung: Der Goldpreis stieg in den sechs Monaten nach der Zinssenkung der US-Notenbank im Juli 2019 um rund 11 Prozent. Im Zinszyklus zuvor, als die Fed nach einer Phase von Zinserhöhungen im September 2007 erstmals wieder eine Zinssenkung beschlossen hatte, gewann Gold binnen sechs Monaten gar circa 29 Prozent an Wert.

Es scheint lediglich eine Frage der Zeit, bis die US-Notenbank ihren Leitzins senkt und Gold damit einhergehend wieder an Stärke gewinnen könnte.

https://www.heraeus-gold.de

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