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„Der Juwelier bleibt der Kompetenzpartner!“

Guido Abeler von Carl Engelkemper Münster hält dem Fachhandel nicht nur die Treue, sondern glaubt auch an die Zukunft dieser Vertriebsform. Die Gründe dafür verrät er hier.

GZ: Immer mehr Fachgeschäfte geben auf, die Juwelierdichte in der Fläche schwindet. Sie halten aber am stationären Fachgeschäft fest?

Guido Abeler: Der Fachhandel ist und bleibt unser wichtigster und einziger Vertriebskanal. Gleichzeitig hat sich sein Erscheinungsbild in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Fachhändler agieren heute deutlich differenzierter als früher: Unsere Produkte finden sich mittlerweile auch in modernen Einkaufszentren, und viele unserer erfolgreichen Partner kombinieren stationären Handel mit einem professionellen Onlineauftritt.

Diese hybride Vertriebsform – früher kaum denkbar – ist heute ein Erfolgsmodell. Der Begriff „Fachhandel“ befindet sich im stetigen Wandel, und wir haben uns als Unternehmen konsequent mitentwickelt, um diesen veränderten Anforderungen gerecht zu werden.

Warum ist das Fachgeschäft auch in Zukunft für Sie wichtig?

Für uns ist die Bedeutung des stationären Fachhandels nicht nur ein strategisches Bekenntnis, sondern tief in unserer Unternehmensgeschichte verankert: Die Wurzeln der Carl Engelkemper GmbH & Co. KG liegen in der Fachtechnik – und damit in einer ausgeprägten Serviceorientierung, die uns bis heute prägt. Sie ist Teil unserer DNA und gerade heute eine entscheidende Stärke. Denn persönlicher Service ist ein Alleinstellungsmerkmal, das der Onlinehandel nicht in gleicher Qualität abbilden kann. Kundinnen und Kunden erwarten unkomplizierte, sofort verfügbare Lösungen – etwa einen Batteriewechsel oder den Austausch eines Armbands, am besten direkt vor Ort, etwa im Rahmen eines Stadtbummels. Der Versand einer Uhr ist für viele nicht praktikabel oder gewünscht. Genau hier übernehmen Fachgeschäfte, Juweliere und Goldschmiede eine zentrale Rolle: Sie sind Servicepunkte mit hoher Frequenz, persönlicher Beratung und direktem Kundenzugang – und bleiben damit auch in Zukunft unverzichtbar für die Branche.

Mit unserem Drehvitrinen, die gerade während kurzer Wartezeiten gezielt zusätzliche Kaufimpulse setzen, sind wir in diesem Umfeld optimal aufgestellt. Unsere klare Mission: Gemeinsam mit dem Fachhandel die Weiterentwicklung des stationären Geschäfts aktiv und zukunftsorientiert mitgestalten.

„Juweliere und Goldschmiede sind Servicepunkte mit hoher Frequenz, persönlicher Beratung und direktem Kundenzugang.“

Guido Abeler, Geschäftsführer Carl Engelkemper Münster
Guido Abeler

Fürchten Sie nicht die zunehmende Konkurrenz aus dem Internet?

Natürlich sind viele Produkte, die wir vertreiben, auch online erhältlich – das ist kein Widerspruch zum stationären Fachhandel, sondern eine Realität, die uns vor Herausforderungen stellt, aber auch Chancen beinhaltet. Die zentrale Aufgabe besteht heute darin, Emotionen zu erschaffen und Begehrlichkeiten zu wecken. Und genau hier kommt das Internet als Impulsgeber ins Spiel. Der E-Commerce ist längst fester Bestandteil des Kaufentscheidungsprozesses. Und statt ihn als Gegenspieler zu betrachten, sollten wir ihn gezielt in die Vertriebswege des stationären Fachhandels integrieren.

Wir unterstützen dabei ganz konkret – etwa mit dem auf den Juwelier zugeschnittenen Lifestyle-Magazin myTrends, das gezielt Kaufanreize setzt und über einen integrierten QR-Code direkt auf die passende B2C-Shoplösung verweist. So hat der Kunde die Wahl: Er kann sich im Geschäft persönlich beraten lassen – oder bequem online kaufen. So gelingt es, die Vorteile des stationären Handels mit den Möglichkeiten des E-Commerce zu kombinieren – einfach, professionell und ohne zusätzlichen Aufwand für den Händler. Er muss sich um nichts kümmern, lediglich darum, sein Angebot on- und offline bekannt zu machen. Die Kombination aus unserem Content und dem des Fachhändlers sorgt für den nachhaltigen Erfolg.

Zusätzlich unterstützen wir mit professionell aufbereiteten Social-Media-Inhalten, die Reichweite schaffen und die Online-Präsenz stärken. Denn eines ist klar: Die erste Produktrecherche erfolgt heute fast immer im Netz. Danach entscheidet der Kunde, wo er kaufen möchte – und häufig ist das das Geschäft, das er online wahrgenommen hat und dem er vertraut. Was sicher ist: Auch in Zukunft möchten Menschen Produkte wie Schmuck und Uhren live erleben. Passform, Haptik und Ausstrahlung bleiben unersetzlich für den Entscheidungsprozess.

Mehr zum Thema Fachhandelstreue lesen Sie in der GZ 05 mit ebendiesem Schwerpunkt-Thema.

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