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Chinesische Goldnachfrage weiter schwach

Trotz Konjunkturmaßnahmen ist die Goldnachfrage in China aufgrund des schwächeren wirtschaftlichen Umfelds gefährdet, schreibt Heraeus.

Zinssenkungen und die Unterstützung des Immobiliensektors dürften die Goldnachfrage nicht beleben. Die Goldauslieferungen der Shanghai Gold Exchange (ein Indikator für die Nachfrage der Schmuckhersteller) gingen im Mai erneut zurück, nachdem sie bereits seit Februar rückläufig sind, sie liegen auch unter dem langfristigen Durchschnitt. Zu diesem Rückgang dürfte der saisonale Nachfrageverlauf beigetragen haben, im zweiten Quartal ist dieser typischerweise schwächer. Hohe Preise und Sorgen über schwache Wirtschaftsdaten in verschiedenen Sektoren dürften negative Auswirkungen auf die Unternehmen haben. Der Goldpreis erreichte auf Yuan-Basis Höchststände und die jüngsten PMIs für das verarbeitende Gewerbe zeigten im Mai einen Rückgang. Sollte sich die wirtschaftliche Erholung durch die Konjunkturmaßnahmen, nach den Covid-Maßnahmen des letzten Jahres nicht beschleunigen, könnte das erwartete Wachstum der Goldnachfrage (ohne Goldkäufe der chinesischen Zentralbank) mit rund 900 Tonnen geringer ausfallen als ursprünglich erwartet.

Die Fed macht eine Pause, zukünftige Zinserhöhungen belasten aber den Goldpreis. Die Federal Reserve verzichtete letzte Woche darauf, die Zinsen zum elften Mal in Folge zu erhöhen und beschloss stattdessen, den Leitzins bei 5,25 % zu belassen. Das Dot-Plot-Chart der Zinsprognosen der Fed-Mitglieder zeigt erhebliche Meinungsunterschiede zu den Aussichten für das zweite Halbjahr 2023. Trotz der Pause bei den Zinserhöhungen, aufgrund von Daten, die eine fallende Inflation anzeigen, erwartet der geldpolitische Ausschuss jedoch noch vor Jahresende weitere Zinserhöhungen um 50 Basispunkte. Die Pause deutet darauf hin, dass die Fed von einer sanften Landung überzeugter ist und zunächst die Auswirkungen der bisherigen Maßnahmen bewerten möchte. Die Hoffnung auf eine sanfte Landung spiegelt die Stimmung um 2007 wider, als der damalige Fed-Präsident Bernanke nach einer Pause bei den Zinserhöhungen eine sanfte Landung vorhersagte, auf die 2008 prompt eine Rezession und eine Finanzkrise folgten. Der Goldpreis reagierte zunächst negativ auf die Ankündigung der Zinspause in der letzten Woche und fiel während und unmittelbar nach der Pressekonferenz um mehr als 1 %. Sollten weitere Zinserhöhungen folgen, dürften sie den Goldpreis belasten. Die Realzinsen werden weiter steigen, wenn die Inflation im Verlauf des Jahres sinkt, was die Attraktivität von Gold als ertragslosem Vermögenswert verringert. Gleichzeitig dürfte das den Dollar stärken, was zusätzlichen Druck auf den Goldpreis ausübt.

Im Gegensatz zur Fed setzte die europäische Zentralbank ihren Kampf gegen die Inflation mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte fort, mit nun 3,5 % wurde der höchste Stand seit 2001 erreicht. Die EZB hat gleichzeitig ihre Inflationsprognosen für die nächsten zwei Jahre nach oben korrigiert, was ein Hinweis darauf sein kann, dass weiterer Spielraum für höhere Zinssätze besteht. Wenn die Zinsen in Europa weiter angehoben werden, während die Fed abwartet, könnte dies nun zu einem stärkeren Euro gegenüber dem Dollar und einer schlechteren Entwicklung des Goldpreises in Euro führen. Gold schloss vergangenen Freitag nur leicht unter dem Niveau der Vorwoche bei $ 1.956/oz, nachdem es am Donnerstag innerhalb eines Tages ein Dreimonatstief von $ 1.925/oz erreicht hatte.

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