| Uhren
Womöglich gibt es eine neue Uhrenzielgruppe am Markt: ehemalige Smartwatch-Träger.
Bei Carl Engelkemper Münster hat man Erklärungen gesucht für die oftmals überraschend stabilen Uhrenumsätze beim Juwelier. Die mögliche Lösung liegt beim Konsumenten. Vielleicht ist eine neue Zielgruppe entstanden, die der Ex-Smartwatch-Träger? Demnach handelt es sich um ehemalige Smartwatch-Fans, die mit voller Begeisterung Smartwatches gekauft haben, sie aber nun abgelegt haben – sei es, weil sie die vielen technischen Funktionen nun doch nicht mehr haben wollen, oder aus Gründen der Praktikabilität, beispielsweise wegen der kurzen Akkulaufzeiten. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten immer wieder gewundert und gefreut, warum bestimmte Uhrensegmente stabil geblieben sind. Unsere Erklärung ist eben nicht, dass Lifestyle- oder Modemarken weniger nachgefragt sind oder dass die Kunden nur noch online kaufen, sondern dass Konsumenten bewusst wieder klassische Uhren suchen und deswegen zum Juwelier gehen“, sagt Engelkemper-Chef Guido Abeler.
Dies bestätigt Sonja Kemper, Chefin von Juwelier Wirz in Paderborn. Trend bleibe schwierig, der klassische Bereich aber laufe gut. Auch ihre Begründung hebt auf Smartwatches ab. Die Konsumenten wollen eben nicht mehr den ganzen Tag erreichbar sein und permanent an irgendetwas erinnert werden. Stattdessen wollen sie sich mit einer klassischen Uhr einfach wieder etwas Schönes gönnen.