Im Kriminalgericht Berlin Moabit erging im Juli das Urteil. Die Richter befanden vier von fünf Angeklagten für schuldig, das berichten mehrere Medien.

Bei dem „Einbruch“ im November 2022 waren Uhren und Co. im Wert von über 17 Millionen Euro entwendet worden. Das Urteil lässt schließen, dass die Gerüchte um eine Verwicklung des Schließfächeranlagenbetreibers bestätigt wurde und die „Einbrecher“ tatsächlich über einen Schlüssel verfügten. Neben dem Hintermann Muhammet H. mit einer Haftstrafe von neun Jahren und den Komplizen Mahmoud M. (über vier Jahre) und Kenan S. (über sieben Jahre) wurde nämlich auch der Tresoranlagenbetreiber Thomas S. mit einer Haftstrafe bedacht. Er muss für über drei Jahre hinter schwedische Gardinen. Mit Bilall M. wurde der fünfte Angeklagte freigesprochen. Als Grund nannte das Gericht den Mangel an Beweisen.

Strafmilderndes und Strafverschärfendes

Den Verurteilten kommen ihre Geständnisse strafmildernd zu Gute. Auf der anderen Seite werteten die Richter die verursachten psychologischen Schaden als strafverschärfend. „Die Familienerbstücke und Erinnerungen, die zusätzlich weggekommen sind, sind einfach nicht mehr zurückzubringen“, wird der Vorsitzende Richter Michael Mattern etwa von der Berliner Morgenpost zitiert.

Das Urteil ist erst rechtskräftig, wenn innerhalb von vier Wochen seit Urteilsverkündung Mitte Juli keine Revision eingelegt wird.

Von der Beute fehlt jede Spur

Kurios: Von den erbeuteten Luxusgegenständen fehlt weiterhin jede Spur. Auch die Versicherung des Uhren-Onlinenhändlers Watchmaster, dessen Markenrechte nach der Insolvenz in Folge des „Einbruchs“ mittlerweile bei Chronext liegen (die GZ berichtete), zahlt vorerst nicht.