| Schmuck
Daher sind zahlreiche süße Verführer der Lebensmittelindustrie auch so bunt eingefärbt. Gesünder ist allerdings sicher der Griff zu Farbedelsteinen. Denn diese bunten Vitaminbonbons für die Seele stiften unverfälschte Freude und garantieren einen ewig anhaltenden Genuss. Zudem findet sich immer ein passendes Pendant zu den international geltenden Trendfarben, die alljährlich vom US-Unternehmen Pantone benannt werden.
Feine Farbedelsteine sind nach wie vor heiß begehrt und erzielen Höchstpreise. Alles, was gut und rar ist, bleibt also teuer. Mindere Qualitäten und behandelte Steine müssen hingegen Federn lassen. Das ist das Ergebnis des jüngsten Marktberichts der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein.
Feine, unbehandelte Rubine aller Provenienzen ab drei Karat sind fester im Preis, wohingegen nur erhitzte Steine preislich stagnieren. Die Nachfrage nach diesen erhitzten Steinen ist zurückgegangen. Die größten Preissteigerungen sind bei unerhitzten Steinen aus Burma zu beobachten. Untere Qualitäten und stark behandelte Steine geben preislich nach.
Unbehandelte Steine aus Burma sind fest im Preis. Nachdem feine unbehandelte Saphire aus Sri-Lanka und Madagaskar in Größen ab zehn Karat im letzten Jahr preislich stark gestiegen sind, stagnieren sie momentan. Das Gleiche trifft für rosa und gelbe Steine zu. Untere Qualitäten geben preislich nach.
Steine in feinen Qualitäten insbesondere aus Kolumbien ohne oder mit mäßiger Reinheitsverbesserung sind nach wie vor
sehr fest im Preis, während mittlere Qualitäten preislich stagnieren. Lediglich untere Qualitäten geben preislich eher
nach, vor allem stark unreine Steine.
Für Berylle und auch Morganite ist eine leichte Preissteigerung spürbar. Zwar erscheint das Angebot, insbesondere für Morganite, hoch, jedoch ist auch sehr viel Ware am Markt vorhanden, die zum Teil starke Einschlüsse aufweist. Das Angebot an wirklich feiner Ware ist eher stabil bis knapp. Bei gelbem Beryll fehlt es an sauberer, farbintensiver Ware. Die Preise sind jedoch weitgehend stabil.
Die Preise für Rohware haben sich – auf einem Niveau, das ungefähr dem des Vorjahres entspricht – stabilisiert. Eine
weitere Preissteigerung ist zurzeit nicht zu erwarten, obwohl das Angebot an sehr reiner und dunkler Ware nicht hoch
ist. Die Nachfrage für feine Aquamarine ist weiterhin ungebrochen gut.
Die Steine aus Mosambik haben sich sehr gut im Markt etabliert und erreichen eine hohe Akzeptanz. Der Preisunterschied zu alter brasilianischer Ware ist deutlich spürbar, was der großen Beliebtheit der Steine aus Mosambik natürlich förderlich ist. Das Preisniveau ist weitgehend stabil und wird vom Markt sehr gut aufgenommen.
Leider fehlt es hier immer noch an genügend feiner Rohware. Der Markt würde mehr Steine aufnehmen. Das zum Teil sehr hohe Preisniveau für diese Rohware wird auf Dauer nicht zu halten sein. Leichte Tendenzen für eine Preiskorrektur konnte man schon auf den diesjährigen Frühjahrsmessen erkennen.
Angebot und Nachfrage stehen in einem guten Gleichgewicht, obwohl die Preise für rohe Steine immer noch kurzfristigen extremen Preisausschlägen unterworfen sein können. Die Qualität der Ware ist auf einem hohen Niveau.
Gegenüber den vorherigen Marktberichten gibt es keine Veränderungen. Die Beschaffung größerer Rohsteine ab fünf Millimeter ist äußerst schwierig. Kleine Steine für Größen zwischen einem und vier Millimetern sind ausreichend verfügbar.
Bei Amethysten und Citrinen besteht zurzeit lediglich Nachfrage in den guten Qualitäten. Mittlere Qualitäten und günstige Ware sind weniger gefragt. Rohware ist in allen Qualitäten ausreichend vorhanden.
Purpurfarbene und rote Granate in mehreren Variationen sind sehr beliebt für moderne, aktuelle Schmuckkollektionen. Das Angebot wurde durch einige neue Minen erweitert, sodass die insgesamt gestiegene Nachfrage – wenn auch zu teilweise stark gestiegenen Preisen – befriedigt werden kann.
Text Axel Henselder | Fotos Christin Schwarzer, Shutterstock (17), iStockphoto (4), Thinkstock (1) | Styling Alina Holz