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Jason McIntosh, Thorsten Ratzlaff, Raluca Anghel, Guido Grohmann, Desirée Binternagel, Eduard Stefanescu, Michael Huber (Foto: BVSU)

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Nachhaltigkeit im Fokus

Beim „Sustainable Jewellery Day 2024“ erörterten Branchenvertreter Lieferketten, synthetische Diamanten und Fairtrade Gold, wie der BVSU in einer Pressemitteilung bekanntgab.

Im Rahmen der „Ornamenta Lust“ fand am 3. September in Pforzheim eine BVSU-Tagung zum Thema Nachhaltigkeit statt. Denn nachhaltiges Agieren sei das bestimmende Thema der Branche. Bei Gesprächen zu nachhaltigem Umgang mit Edelmetallen, Innovationen wie synthetischen Diamanten und mehr trafen „zum Teil sehr konträre Meinungen aufeinander“, fasst der BVSU zusammen. Auch veränderten die aktuellen Kriege in der Welt nicht nur die Möglichkeiten des Vertriebs in einer globalisierten Wirtschaft, sondern auch Entwicklungen wie die Sanktionen der G7-Staaten gegen russische Diamanten hätten das Potential, einen ganzen Branchenzweig auf der Seite der Beschaffung zu verändern.

Das waren die Vortragsthemen

Dr. Michael Huber (AGOSI AG) berichtete für die Fachvereinigung Edelmetalle über die Einstufung von Silber in der EU-Chemikalienverordnung REACH. Huber machte deutlich, dass es nach der erfolgten Einstufung keine negativen Konsequenzen für Erzeugnisse wie Schmuck und Uhren geben wird, jedoch im Bereich der Verarbeitung und dem Handel mit dem Metall in Zukunft gewisse Sicherheitshinweise notwendig sind.

Desirée Binternagel (Fairever GmbH) referierte über die Benefits und Herausforderungen bei der Einführung von Fairtrade Gold in bestehende Produktionsprozesse und gab unter anderem einen Überblick zum wichtigsten Siegel für faires Gold aus verantwortungsvollem Kleinbergbau, mit aktuellen Eindrücken aus fair arbeitenden Goldminen in Peru und Kolumbien.

Eduard Stefanescu (C.Hafner) stellte sich der Frage zur genauen Bedeutung von Recycling-Gold. Eine internationale ISO-Norm zu diesem Thema ist im Entstehungsprozess und es stellt sich heraus, dass eine klare Darlegung dieses Begriffes auch für langjährige Branchenzugehörige nicht trivial ist. Unterschiedliche Positionen, begründet in verschiedenen Positionen in der Lieferkette machen ein „common understanding“ schwierig, jedoch nicht unmöglich, lautet der derzeitige Standpunkt dazu.

Eduard Stefanescu und Desirée Binternagel diskutierten mit BVSU-Hauptgeschäftsführer Guido Grohmann über die verschiedenen Wege zu nachhaltigem Schmuck bei der Verwendung von Edelmetallen. Kermessage: Die Branche habe eine Verantwortung bei der Förderung von Gold, insbesondere im Kleinbergbau, genau hinzuschauen und nachhaltige Initiativen zum Wohl der dort beschäftigten Menschen und der Umwelt zu unterstützen. Auch für recyceltes Gold bestehe die Verantwortung, bei der Definition dessen, was beim Recycling in den Prozess einfließen darf, als deutsche Schmuck-, Uhren- und Edelmetallbranche eine Vorbildrolle zu übernehmen.

Torsten Ratzlaff (Freeze Carbon) erklärte, wie eine CO₂-Bilanz aufgestellt wird, woher man die Daten dafür bekommt, wie eine Reduktion umgesetzt werden kann und welche Kriterien bei der Auswahl von CO2-Zertifikaten gelten, sollte man sich für die Kompensation seiner Emissionen über solche Zertifikate entscheiden.

Jason McIntosh (Tracr) hielt einen Vortrag über die Zukunft der Rückverfolgung von Diamanten bis zur Mine. Auch vor dem Hintergrund der Sanktionen der G7-Staaten gegen russische Diamanten rücke die Blockchain-Technologie immer mehr in den Vordergrund der Betrachtung von Lieferketten in der Edelsteinindustrie. „Wie die Zukunft aussehen kann, zeigte McIntosh eindrücklich anhand der eigens entwickelten Software“, schreibt der BVSU.

Raluca Anghel (Natural Diamond Council) legte verschiedene Gesetzesinitiativen der Europäischen Union zum Kampf gegen Greenwashing dar. Anghel zeigte anhand von Werbekampagnen des Natural Diamond Councils, wie Nachhaltigkeit im Marketing angesprochen werden kann, ohne dass dabei die Gefahr des Greenwashings besteht.

Dr. Tom Stephan (Deutschen Gemmologischen Gesellschaft) referierte über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von natürlichen und synthetischen Diamanten. Ziel sei es gewesen, gegenüber dem Verbraucher die Gefahr eines Greenwashings zu vermeiden.

Ausstellungen und Fazit

Begleitet wurde der Sustainable Jewellery Day von Ausstellungen des Responsible Jewellery Councils sowie von der A.Gul KG. Der Bundesverband zog ein positives Fazit zur Veranstaltung. BVSU-Hauptgeschäftsführer Guido Grohmann wird so zitiert: „Wir haben einen langen und ereignisreichen Tag erlebt, mit wichtigen Informationen und zum Teil kontroversen Diskussionen. So entstehen Impulse für die Zukunft und wir sind mit dem Ergebnis unseres ersten Sustainable Jewellery Days voll und ganz zufrieden. Auf Wunsch vieler Teilnehmer können wir schon jetzt mit Sicherheit sagen, dass wir das Tagungsformat fortsetzen werden.“

https://bv-schmuck-uhren.de/

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