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Dieses Jahr feiert die Edelsteinmanufaktur Groh + Ripp ihren 50. Geburtstag. Geschäftsführerin Nicole Ripp berichtet, was sie im Jubiläumsjahr bewegt.
GZ: Es erfüllt Sie sicher mit Stolz, das Lebenswerk Ihrer Eltern in die Zukunft zu führen?
Nicole Ripp: Ja, ich bin meinen Eltern sehr dankbar, aber auch meinem Großvater Theo Groh, mit dessen Achatschleife in Rhaunen alles schon zwanzig Jahre früher begann. Eigentlich können wir sogar 70. feiern.
Wie war das, in einer Edelsteinfamilie aufzuwachsen?
Jeder Tag war ein Abenteuer. Schon in der Achatschleiferei unseres Großvaters erlebten wir als Kinder, wie aus den großen Rohsteinen Stück für Stück Kunstwerke entstanden. Auch später im elterlichen Betrieb war immer was los. Ständig kamen Menschen aus den exotischsten Ländern zu Besuch, da wurde man automatisch zur Kosmopolitin. Große Jutesäcke und Kisten mit Rohsteinen aus Übersee trafen bei uns fast täglich ein. Ich saß hier im kleinen Idar-Oberstein, war aber mit der ganzen Welt verbunden. Ich konnte es gar nicht abwarten, endlich selbst zu reisen und die fernen Sehnsuchtsorte zu besuchen.
Wo sehen Sie die DNA von Groh + Ripp?
Da sind zum einen unsere beiden Standbeine: die bunte Welt der Farbsteine und die technische Abteilung, die meine Schwester Sandra leitet. Ein weiterer Aspekt sind unsere sehr persönlichen, über Generationen gepflegten Beziehungen zu den Rohsteinlieferanten in aller Welt. Fast täglich sichten wir Partien, bei denen wir uns schnell entscheiden müssen, ob diese für uns geeignet sind. Oft sind wir First Viewer. Und da ist drittens die vorausschauende Einkaufspolitik, die mein Vater etablierte: Wenn wir irgendwo auf dem Globus eine gute Partie entdecken, kaufen wir. Von unserem riesigen, über Jahrzehnte angesammelten Rohsteinlager profitieren wir heute und in der Zukunft. Es brauchte weitere Generationen, um alles aufzuarbeiten.
DOPPELTES JUBILÄUM
Der Grundstein des Unternehmens wurde vor 70 Jahren gelegt: 1953 gründete Theo Groh in Rhaunen eine Achatschleiferei. Bernd Willi Ripp heiratete Grohs Tochter Stefanie und stieg 1973 ins Unternehmen ein. Das Ehepaar baute das Unternehmen zu einer der modernsten Edelsteinschleifereien Europas mit heute rund 50 Mitarbeitern aus. Die Töchter Nicole und Sandra Ripp führen das Unternehmen in die Zukunft.