Hans Dieter Wüst (72), Seniorchef von Juwelier Wenthe aus Mannheim, über seinen Ruhestand, seine Nachfolge und den Umzug an den bisherigen Wempe-Standort.

Sind Sie noch oft im Geschäft?
Hans Dieter Wüst: Eigentlich nur, wenn man mich braucht. Wenn Kunden da sind, die ich über Jahrzehnte kenne, oder wenn es Entscheidungen zum anstehenden Umzug gibt, die ich mit auf den Weg gebracht habe. Ansonsten bin ich fit, unterwegs und habe viele Hobbys.

Ruhestand und Umzug sind vermutlich nur möglich, weil Sie zwei Söhne und einen Geschäftsführer haben, auf die Sie sich verlassen können, oder?
Absolut. Mein Team und meine Söhne machen das ganz hervorragend. Seit zwei Jahren leiten sie das Unternehmen in Eigenregie und haben gleich im ersten Jahr das beste Ergebnis eingespielt, das wir je hatten. Und 2023 lag nur knapp darunter.

Wie wird der neue Juwelier Wenthe aussehen, in den bisherigen Wempe-Räumlichkeiten?
Wir gestalten das Obergeschoss zu Verkaufsräumen um und verdoppeln damit die Verkaufsfläche im Vergleich zum aktuellen Standort auf 280 Quadratmeter. Zusätzlich gibt es 180 Quadratmeter für Büro und Werkstatt.

Wird sich das Markenangebot durch den Umbau verändern?
Unsere wichtigen Stammfirmen werden alle mit umziehen, also Glashütte Original, Omega, Breitling, TAG Heuer, Grand Seiko, Longines, Capolavoro und Al Coro. Unten werden wir kappen. Oben sind wir in Verhandlungen mit fünf neuen, sehr exklusiven Schweizer Uhrenmarken.

Wie fällt Ihr persönliches Fazit nach 44 Jahren als Chef von Juwelier Wenthe aus?
Unser Werdegang ist sehr gut, und der nächste Schritt ist längst eingeläutet und getan. Als ich begonnen hatte, waren wir vielleicht das zehntbeste Geschäft der Stadt. Frühere Größen wie beispielsweise Friedo Frier oder Braun gibt es nicht mehr. Heute sind wir auf dem Weg, der Juwelier für Mannheim zu sein.

Interview: Ulrich Voß