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Früher Schwimmbad, heute begehrter Kreativ-Hub. In diesen Tagen feiert das EMMA – Kreativzentrum Pforzheim seinen zehnten Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Als zentrale Anlaufstelle für Studierende, Gründer und Unternehmen der Kreativwirtschaft aus Pforzheim und der Region wurde das EMMA – Kreativzentrum vor genau zehn Jahren in den Räumen des ehemaligen Emma-Jaeger-Bades eröffnet, des ersten Volksbades in Pforzheim. Noch heute erinnern charmante Details wie beispielsweise das gut erhaltene Kassenhäuschen an die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes. Der Umbau zum Kreativzentrum begann 2011 – mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Pforzheim. Im Oktober 2014 fand die Eröffnung des EMMA statt.
Inzwischen hat sich das einzigartige Angebot, das sich an Studierende, Unternehmen und Soloselbstständige richtet, als echtes Erfolgskonzept entwickelt. Beim Gang durch das Gebäude und beim Lesen der Türschilder wird schnell klar: Hier entstehen kreative Produkte und Dienstleistungen. Wo früher geschwommen und sauniert wurde, arbeiten heute
Kreativschaffende aus ganz unterschiedlichen Bereichen unter einem Dach: Fotografie, Illustration, Schmuck-, Mode- oder Kommunikationsdesign, UX-Design, Kunst, 3-D-Animation, Film, Webdesign, Texten oder auch Social-Media-Marketing. Ob Unternehmen oder Einzelkämpfer: Interessierte aus der Kreativwirtschaft können im EMMA entweder ein eigenes Büro mieten oder einen flexiblen Arbeitsplatz im Co-Working-Bereich nutzen. Insgesamt haben sich seit der Eröffnung vor zehn Jahren rund 80 Unternehmen auf den 3000 Quadratmetern im EMMA ein- gemietet.
Interessierten – auch für Nichtmieter. Pro Jahr finden deshalb rund 60 Veranstaltungen wie Netzwerkveranstaltungen, Ausstellungen, Beratungsevents oder Workshops statt. Eine Besonderheit sind die im Untergeschoss untergebrachten voll ausgestatteten Werkstätten für Schmuck-, Mode- und Industriedesign. Ähnlich wie im Co-Working-Bereich gibt es dort einzelne Arbeitsplätze für alle, die keine eigene Werkstatt zur Verfügung haben. „In den letzten zehn Jahren hat sich das EMMA zu einem Ort entwickelt, an dem die Potenziale der Kreativwirtschaft sichtbar werden und der einen anderen Blick auf Pforzheim offenbart. Ich hoffe, dass dieser Mehrwert für Pforzheim zukünftig noch mehr in das Bewusstsein der Stadt rückt und wir weiter neue Projekte zum Leben erwecken, die die Stadt bereichern und zukunftsfähig machen“, resümiert Almut Benkert, Leiterin des Kreativzentrums und Fachbereichsleiterin Kreativwirtschaft der Stadt Pforzheim. Gefeiert wird der zehnte Geburtstag am 9. Oktober um 19 Uhr – mit Fest- reden, einer Ausstellung, Musik, Snacks und Getränken. Um Anmeldung wird gebeten.
Text: Christel Trimborn
Erfolgseschichten
Einige inzwischen bekannte Labels starteten ihre Karriere im EMMA. Zu den ersten Mieterinnen gehören beispielsweise Jasmina Jovy und Frieda Dörfer. Jasmina Jovy bezog 2022 ihren eigenen Showroom im Kollmar & Jourdan Haus in Pforzheim und auch Frieda Dörfer, Goldschmiedin und Guillochier-Expertin, betreibt mittlerweile ein eigenes Atelier in der ehemaligen Presserei von Victor Mayer. Aus Liebe zur Stadt und wegen der vielfältigen Möglichkeiten, die Kreativschaffenden hier geboten werden, ist Mira Kim nach ihrem vom EMMA ausgeschriebenen „Designers in Residence“-Stipendium in Berlin nach Pforzheim zurückgekehrt. Seit Ende 2022 arbeitet sie im Projektbüro PF Revisited. Das erstmals 2016 ausgeschriebene Stipendium hat übrigens inzwischen selbst weltweite Bekanntheit erreicht. Zuletzt hatten sich 400 Designer aus 50 Ländern um die drei Plätze beworben.
