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Die diesjährige Jury hat aus über 400 Bewerbungen drei Stipendiaten auserkoren, die von April bis Juni 2025 ihre kreativen Projekte im Emma – Kreativzentrum realisieren können.
Veranstaltet wird das Projekt seit 2016 jedes Jahr von der Stadt Pforzheim in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim und dem Design Center Baden-Württemberg. Die Jury, bestehend aus der Modedesignerin Melitta Baumeister, dem Schmuckkünstler Jiro Kamata und dem Industriedesigner Romin Heide, hat nun die Designer für das Stipendienprogramm 2025 bestimmt: Drei Monate lang dürfen Lotte Schoots aus den Niederlanden, Jacob Marks aus Großbritannien und Zhipeng Wang aus China ihre Projekte im Emma – Kreativzentrum Pforzheim vorantreiben.
Die Stipendiaten und ihre Projekte in der Kurzübersicht
Jacob Marks, Industriedesigner aus Großbritannien, wird während seines Stipendiums in Pforzheim seine Forschung zur Wiederbelebung von Kiefernharz weiter vorantreiben. Das Material, das von Jägern und Sammlern zum Zusammenkleben von Speeren genutzt wurde und sich im 18. und 19. Jahrhundert unter anderem durch den Einsatz im Schiffsbau zur globalen Industrie entwickelte, wurde bald durch erdölbasierte Produkte ersetzt. „Unsere Welt steht aktuell vor vielen ökologischen Herausforderungen. Die zeitgemäße Wiederbelebung des Materials ist mir daher ein großes Anliegen“, wird Jacob Marks in der Pressemitteilung der Stadt Pforzheim zitiert.
Der Schmuckkünstler Zhipeng Wang drückt seine kulturübergreifenden Identitäten zwischen China und Deutschland durch die Praxis des zeitgenössischen Kunstschmucks aus. So werde die Herstellung von Schmuck zu einem Akt der kulturellen Verhandlung, der darauf abzielt, durch die Innovation von Materialien und Handwerkskunst einen neuen Ansatz für zeitgenössischen Schmuck zu entwickeln.
Die Produktdesignerin Lotte Schoots aus den Niederlanden beschäftigt sich mit einem oft weniger beachteten Produkt: der Verpackung von Schmuck. „Ich möchte herausfinden, in welcher Beziehung der Schmuck und seine Verpackung stehen und welche Rolle diese beim Erleben des Schmuckes spielt – kann die Verpackung vielleicht sogar eine größere Bedeutung als der Schmuck selbst bekommen?“, erläutert Lotte Schoots. Dazu möchte sie sich auch die verschiedenen Techniken bei der Herstellung von Schmuckverpackungen anschauen, insbesondere auch die Unterschiede zwischen dem Vorgehen und den Zielen bei teurem im Vergleich zu günstigerem Schmuck.