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Swarovski streicht 250 POS

Swarovski

Der Kristallkonzern aus Wattens zieht sich in Deutschland aus der Fläche zurück und will laut Insiderinformationen sein Vertriebsnetz um 250 Verkaufspunkte reduzieren.

Zahlreiche Juweliere haben bereits die Kündigung von Swarovski erhalten. „Eigentlich schade“, sagt ein Fachhändler, der unerkannt bleiben möchte. „Wir haben unser Geschäft in einer von vielen Touristen frequentierten Lage. Die Artikel von Swarovski sind beliebte Mitnahmeartikel und Souvenirs, da die Marke jeder kennt.“ Allerdings ist sich der Fachhändler sicher, dass er die Lücke im Schaufenster schnell schließen kann. Swarovski schreibt auf Anfrage der GZ: „Das Unternehmen richtet derzeit sein Geschäft entlang einer neuen Vision und Wachstumsstrategie neu aus und verändert damit seine bestehenden Organisationsstrukturen und sein Geschäftsmodell unter der Führung von CEO Robert Buchbauer grundlegend. Dazu werden derzeit weltweit alle Geschäftsprozesse, Aktivitäten und Tätigkeitsfelder überprüft, um sicherzustellen, dass sie der höherwertigen, strategischen Positionierung entsprechen. In diesem Zusammenhang wird es auch zu einer Verkleinerung des globalen Distributionsnetzwerks kommen.“ Bereits im Januar war bekannt geworden, dass das Kristallimperium 750 seiner 3000 POS weltweit aufgeben will, darunter die Hälfte eigene Filialen. Man wolle sich auf wenige, größere Verkaufsstellen konzentrieren und ins Hochpreissegment vorstoßen. Zudem kündete der Konzern zeitgleich einen massiven Stellenabbau an. Ob die Strategie wirklich aufgehen wird, halten Marktbeobachter für fraglich. „Warum sollen Kunden plötzlich für Swarovski-Artikel, die man früher mal eben für moderates Geld mitnehmen konnte, plötzlich happige Echtschmuckpreise bezahlen“, meint ein Branchenkenner. „Zumal der Rückzug aus der Fläche, die Konzentration auf wenige Geschäfte mit einhergehender Digitalstrategie bereits bei der Fossil Gruppe schiefgingen. Diese Strategie verfolgt der Konzern aus Wattens nun im Schmucksegment. Ich glaube nicht, dass das zum Erfolg führt.“ Der Rotstift wird sicherlich auch aus der Notwendigkeit zu massiven Einsparungen angesetzt, da die Umsätze in den vergangenen Jahren bereits rückläufig waren und die Corona-Krise noch mal als Brandbeschleuniger wirkt. Das verlangt nach einem strengen Kostenmanagement sowie nach einem Strategiewechsel.

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