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Schmuckproduzenten in Indien können in der kommenden Festivalsaison aufgrund der Einführung neuer verpflichtender Standards für die Punzierung von Schmuckstücken Schwierigkeiten bekommen ihre Auslieferungen abzuwickeln, berichtet Heraeus.
Die neuen Regeln wurden im Juni in 256 Distrikten eingeführt und gelten für 14k, 18k und 22k Gold. Obwohl dies langfristig ein positiver Schritt für Indiens Goldindustrie sein dürfte, gibt es Bedenken, dass nicht ausreichende Kapazitäten zur Erstellung der HUID (Hallmark Unique Indentification Number) für die Schmuckhändler vorhanden sind, um die neuen Regeln zu erfüllen, bevor die Verbrauchernachfrage in der Festivalsaison wieder anzieht. Die HUID-Erstellung ist derzeit auf Prüf- und Punzierungszentren beschränkt. Berichte deuten darauf hin, dass viele Zentren bereits voll ausgelastet sind und Schmuckhändler abgewiesen wurden. Ab September werden Juweliere für den Verkauf von nicht punzierter Ware mit Geldstrafen belegt. Wenn sich die Situation bis Ende August nicht verbessert hat, könnte die Versorgung mit punziertem Goldschmuck
während Dussehra und Diwali (15. Oktober bzw. 4. November) beeinträchtigt werden (Quelle: All India Gem and Jewellery Domestic Council). Ein Lieferengpass könnte daher die beginnende Erholung der Verbrauchernachfrage in diesem Jahr bedrohen. Indien war einer der am stärksten betroffenen Märkte im Jahr 2020 (-35% gegenüber Vorjahr auf 446,4 Tonnen) und wurde zudem erneut in diesem Jahr von einer zweiten Covid-Welle mit anschließenden Lockdowns besonders hart getroffen. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage für das Gesamtjahr in diesem Jahr nicht einmal annähernd das Niveau vor der Pandemie erreichen wird (690,4 Tonnen im Jahr 2019).
