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Platin bleibt ein Favorit am Edelmetallmarkt

Platin

Nach einem starken Jahr 2020 haben es die Edelmetalle momentan nicht leicht: Von den vier großen Metallen hat nur Platin einen positiven Start in das neue Jahr geschafft, berichtet Heraeus.

Platin gelang ein fulminanter Jahresauftakt: Bis Mitte Februar gewann das weiße Edelmetall rund 20 Prozent an Wert, bevor es durch eine generelle Flucht aus dem Sektor ebenfalls unter Druck geriet. Mit einem Plus von fast zehn Prozent kann sich die Performance aber immer noch sehen lassen. Noch wichtiger sind aber die Aussichten: Laut dem World Platinum Investment Council (WPIC), einer Interessenvertretung von Platinproduzenten, spielt Platin eine Schlüsselrolle in der Wasserstoffwirtschaft, bei der Produktion von grünem Wasserstoff und in Brennstoffzellen für Elektrofahrzeuge. Da die Verfügbarkeit von Wasserstoff steigen werde und seine Produktionskosten aufgrund beschleunigter globaler Investitionen in die Dekarbonisierung sinke, werden Brennstoffzellenfahrzeuge innerhalb von zehn Jahren wahrscheinlich über eine Million Unzen Platin pro Jahr zusätzlich benötigen. Darüber hinaus wird die zunehmende Substitution von Palladium durch Platin in Autokatalysatoren innerhalb von vier Jahren mehr als eine Million Unzen Platin pro Jahr erfordern. Das positive Umfeld für Platin dürfte damit bestehen bleiben. Obwohl die Weltwirtschaft im Corona-Krisenjahr 2020 um 3,5 Prozent geschrumpft ist, übertraf die Platinnachfrage das Angebot so deutlich wie nie zuvor. Insgesamt ging die Nachfrage nach dem Metall zwar um sieben Prozent zurück. Das Gesamtangebot schrumpfte allerdings mit 17% noch deutlich stärker. Auslöser hierfür waren die geringere Minenproduktion und niedrigere Recyclingmengen. Für dieses Jahr erwartet das WPIC aufgrund der prognostizierten Wirtschaftsbelebung einen Anstieg der Platinnachfrage um drei Prozent und ein um 17 Prozent höheres Platinangebot. Eine weitere Erholung des Automobilmarktes sowie die schärferen Umweltauflagen für Katalysatoren stützen die Nachfrage. Sie war zuletzt in China kräftig um rund 50 Prozent gestiegen, weil dort demnächst neue Katalysatoren benötigt werden, um der anstehenden China-VI-Gesetzgebung zu noch umweltfreundlicheren Automobilen gerecht zu werden. Die günstige Situation am Platinmarkt hat auch das Interesse der Anleger geweckt. So ist die Investmentnachfrage in den letzten vier Monaten des vergangenen Jahres um 63 Prozent gegenüber 2019 gestiegen, im dritten Quartal 2020 erreichte sie sogar ein Rekordniveau. Die Nettokäufe von Barren und Münzen haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und wuchsen um 112 Prozent, während die ETF-Bestände im Quartal um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen haben. Und auch für 2021 bleibt das WPIC optimistisch: Auch wenn die Investmentnachfrage das Niveau von 2020 nicht übertreffen dürfte, wird das Interesse an Platinbarren und -münzen hoch bleiben. Positive Impulse könnten von der Schmuckindustrie ausgehen. Das WPIC erwartet, dass die Nachfrage aus diesem Sektor ihren positiven Trend fortsetzt und im Jahr 2021 um 13 Prozent zulegen wird. Das entspräche einem Zuwachs von 234.000 Unzen.

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