Wirtschaft

Alle News

| Wirtschaft

Luxusmarkt trotzt den Krisen

Der globale Luxusgütermarkt hat im Jahr 2022 trotz höchst unsicherer Bedingungen mit einem Plus von 21 Prozent einen weiteren Sprung nach vorne gemacht. Und er soll im nächsten Jahr und für den Rest des Jahrzehnts bis 2030 weiter expandieren, so die 21. Ausgabe der Bain & Company-Altagamma Luxury Study.

Laut dem neuesten Bericht von Bain & Company zusammen mit dem italienischen Luxusgüterindustrieverband Altagamma wird die globale Luxusgüterindustrie in diesem Jahr voraussichtlich etwa 1,4 Billionen Euro Umsatzerlöse erreichen, was einem Wachstum von 21 % gegenüber 2021 (zu aktuellen Wechselkursen) entspricht. Insbesondere der Markt für persönliche Luxusgüter, wozu Schmuck und Uhren gehören, erlebte in diesem Jahr einen Boom. Der Sektor für persönlichen Luxus soll im laufenden Jahr voraussichtlich einen Umsatzsprung auf 353 Milliarden Euro verzeichnen, was einem Plus von 22 % zu aktuellen Wechselkursen (bzw. 15 % zu konstanten Wechselkursen) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Noch stehen die endgültigen Ergebnisse nicht fest, da es im letzten Quartal darauf ankommt, wie sich die schrittweise Aufhebung der Corona-Beschränkungen in China sowie Inflation und eine mögliche Rezession in den USA und Europa auf die Verkäufe auswirken. Aber trotz der gegenwärtigen und anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen hat sich der Luxusmarkt bislang stark entwickelt. Daher rechnen die Studienautoren mit einem ungebremsten Wachstum. Rund 95 % der Marken berichten von bislang Wachstumszahlen. Der Luxusmarkt dürfte laut den Studienautoren widerstandsfähiger gegen eine Rezession sein als noch während der globalen Finanzkrise 2009. Selbst angesichts der Rezession, die 2023 erwartet wird, prognostiziert die Analyse von Bain und Altagamma eine weitere Steigerung der Verkäufe und des Marktwerts von Luxusgüterherstellern in der Zukunft. Die Verbraucherbasis sei größer, die Kundenorientierung besser und die Ansprache verteile sich über verschiedene Verkaufskanäle.

Das Umsatzwachstum auf dem Markt für persönliche Luxusgüter kann je nach Stärke der wirtschaftlichen Erholung nach einer Rezession im kommenden Jahr zwischen 3 und 5 % oder 6 bis 8 % (zu konstanten Wechselkursen) betragen. Bis 2030 soll der Luxusgütermarkt sogar kumuliert um 60 % wachsen. Ein starker Faktor für die Entwicklung im Rest des Jahrzehnts ist der Generationenwechsel. „Gen Y“ (Jahrgänge 1980 bis 1994) und „Gen Z“ machten das gesamte Wachstum des Marktes im Jahr 2022 aus, heißt es. In den kommenden Jahren werden die Ausgaben von Gen Z (Jahrgänge 1995 bis 2009) und „Gen Alpha“ (Jahrgänge 2010 bis 2025) etwa dreimal so schnell wachsen wie bei den anderen Generationen und ein Drittel des Marktes ausmachen. Dies ist teilweise auf eine frühreifere Einstellung zum Luxus zurückzuführen, da die Verbraucher der Generation Z etwa 3 bis 5 Jahre früher Hochwertiges erwerben als noch die Millennials (im Alter von 15 Jahren gegenüber 18 bis 20 Jahren). Die folgende Generation Alpha soll sich ähnlich verhalten.

Der Einzelhandel dominiert weiterhin das Geschehen, während die Online-Kanäle eine Normalisierung ihres Wachstums verzeichnen. In den kommenden Jahren werden die Grenzen zwischen Monobrand und E-Commerce weiter verschwimmen, was Marken zunehmend dazu zwingt, einen „Omnichannel 3.0“-Ansatz zu verfolgen, der durch neue Technologien ermöglicht wird. Die Verbraucherbasis des Luxusmarktes erweitert sich von rund 400 Millionen heute auf 500 Millionen im Jahr 2030. Vor allem das obere Ende des Luxusmarkt wächst: In diesem Jahr macht es 40 % des Marktwerts aus, verglichen mit 35 % im Vorjahr. Eine bewusste „Premiumstrategie“ hat in der gesamten Branche zu einem progressiven Preisanstieg geführt (der rund 60 % des Wachstums von 2019 bis 2022 ausmacht), ohne das Volumenwachstum zu beeinträchtigen.

Anzeige
Anzeige

Zurück

| Wirtschaft

Handelsimmobilien

Licht und Schatten, so beschreibt Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI, die Situation des Handels bei ...

Mehr

| Wirtschaft

ifo Geschäftsklimaindex

Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im ...

Mehr

| Wirtschaft

Omega

Omega hat ein Prüfunternehmen gegründet, das den Titel Chronometer verleihen kann. An zwei Standorten sol ...

Mehr