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Trotz der rasanten Goldpreisentwicklung erwartet der Handelsverband Juweliere (BVJ) nur moderate Preisanpassungen bei Goldschmuck. Dies teilte der Kölner Verband angesichts neuer Rekordwerte bei den Edelmetallkursen mit.
„Das Material ist bei Goldschmuck nur einer von vielen Preisbestandteilen. Die künstlerische Kreation, handwerkliches Können, verwendete Diamanten, Perlen oder Edelsteine und vieles mehr fließen hier ein", so BVJ-Präsident Stephan Lindner. „Trotz steigendem Wert beobachten wir in der Branche nur moderate Preisanpassungen. Aber feststeht, dass weder Handel noch Industrie langfristige Preissteigerungen in ihrer Kalkulation auffangen können." In den letzten Tagen überschritt der Preis für das Gramm Feingold* die 55 Euro-Marke. Innerhalb eines Jahres ist der monatliche Durschnitts-Kurs um ein Viertel (25,1 %) gestiegen (Stand Ende Februar 2020). Lindner weiter: „Gold ist sein Geld wert. Das zeigt sich nicht nur im Preis, sondern auch in der wachsenden Nachfrage der Deutschen nach Goldschmuck. Mit einem Umsatzplus von über 5 Prozent in 2019 ist Goldschmuck derzeit der Wachstumstreiber der Branche." Auch nach ersten Preisanpassungen von Herstellern und Handel ist nach Beobachtung des BVJ die Nachfrage ungebrochen, der Trend zu hochwertigem Echtschmuck hält auch zum Jahresstart 2020 an. Je nach Preislage, künstlerischem und handwerklichem Aufwand sowie Edelsteinbesatz liegt der Anteil des Edelmetalls am Verkaufspreis für Goldschmuck in der Regel zwischen 10 und 40 %. Rein rechnerisch ergaben sich hieraus in den letzten 12 Monaten erforderliche Preisanpassungen zwischen 2,5 und 10 %. „Die Lieferkette von Scheideanstalten, Schmuckherstellern und Juwelieren federt einen großen Teil der Preisschwankungen im Markt ab. Außerdem spielen psychologische Preisschwellen eine Rolle", kommentiert Lindner. „Bei so deutlichen Wertsteigerungen über einen langen Zeitraum lässt sich das natürlich nicht vollständig kompensieren. Letztlich erhält der Kunde für sein Geld nicht nur Freude am Tragen, sondern auch einen hohen, weiterhin wachsenden Wert. Der langfristige Trend spricht dafür, dass das so bleibt."