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Farbedelsteine in den Top-Qualitäten werden immer teurer. Daran ändert auch die Konjunkturabkühlung in Fernost nichts. Vor allem Chinesen investieren in funkelnde Juwelen. Das belegt der jüngste Edelsteinmarktbericht der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein.
Feine unbehandelte Rubine aus allen Herkunftsländern ab drei Karat sind wieder fester im Preis. Hier gewinnen die Vorkommen aus Mosambik weiter an Bedeutung, während Burma als Lieferland fast ganz ausscheidet. Steine, die von dort gelegentlich am Markt auftauchen, legen preislich stark zu. Die Notierungen für mittlere Qualitäten stagnieren. Untere Qualitäten und stark behandelte Steine fallen weiter im Preis.
Feine, unbehandelte Saphire in Größen über zehn Karat aus Sri Lanka und Madagaskar sind – sofern von offener blauer Farbe – stark nachgefragt und somit preislich fest. Auch gelbe und rosa Farben werden stärker nachgefragt. Die verhaltene Nachfrage nach erhitzten Steinen jedoch führt zu stagnierenden Preisen.
Steine in feinen Qualitäten ohne oder nur mit geringfügiger Reinheitsverbesserung sind nach wie vor fest im Preis, insbesondere Exemplare aus Kolumbien. Mittlere Qualitäten sind unverändert im Preis, untere Qualitäten geben preislich eher nach.
Seit dem Sommer sind die Preise für Rohware in Bewegung. Das belegt auch das Geschehen auf den vergangenen Messen. Insbesondere auf der Septembermesse in Hongkong widersetzten sich viele Einkäufer den sehr hohen Rohstein-Preisen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung fortsetzt. Folge könnte bei einigen Steinen eine Anpassung an die Nachfrage sein. Oder es geht nun generell bei der Rohware wieder nach unten. Zum jetzigen Zeitpunkt sind spezifische Aussagen über einzelne Steinarten deshalb nicht seriös.
Die Beschaffung größerer Rohsteine ab fünf Millimetern ist äußerst schwierig. Kleine Steine für Größen zwischen einem und vier Millimetern sind ausreichend verfügbar.
Es besteht eine stetige Nachfrage nach guten Amethysten, Palmeira- und Madeira-Citrinen. Rohware ist vor Ort genügend an Lager.
Die Farbe des Jahres ist Marsala – rote Granate können diese Farbe in diversen Variationen optimal abbilden. Demzufolge sind Granate und Rhodolithe ein „must“ für topaktuelle Schmuckkollektionen. Feine Granate in mittleren und großen Abmessungen haben preislich gegenüber den Vorjahren deutlich angezogen.
Die Talsohle ist durchschritten – es gibt wieder eine große Nachfrage nach Zuchtperlen. Besonders stark ist sie bei Tahiti-Zuchtperlen in den unteren bis mittleren Preislagen; nicht nur Stränge, auch lose Perlen als Pärchen sind gefragt. Ebenfalls stark im Kommen sind die japanischen Akoya-Zuchtperlen, vor allem in den Größen von acht bis zehn Millimetern. Bei den Südsee-Zuchtperlen sind Stränge weniger begehrt, dagegen ist der Absatz von losen Einzelperlen und Pärchen ab zwölf Millimetern sehr erfreulich. Ebenfalls sehr beliebt sind dicke barocke Süßwasser-Zuchtperlen von 12 bis 14 Millimetern. Im Moment ist der chinesische Markt etwas schwach, die Preise für Süßwasser-Zuchtperlen tendieren leicht nach unten und sind daher insgesamt recht günstig.
Bei der Edelkoralle klafft die Schere zwischen Angebot und Nachfrage immer weiter auseinander. Es besteht weiterhin eine große Nachfrage, weshalb die Preise inzwischen explosionsartig um fast das Doppelte gestiegen sind. Besonders die dunkle Ochsenblutfarbe ist fast unerschwinglich geworden. Die Mittelmeer-Koralle ist immer noch dominierend.
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