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Die vom Ausbruch des neuen Coronavirus Covid-19 in China verursachten Turbulenzen werden die Nachfrage nach Edelmetallen für eine Vielzahl von Anwendungen beeinträchtigen. Betroffen sind unter anderem Autos und Autoteile, Elektronik und Schmuck, wie Heraeus berichtet.
Im ersten Quartal kommt es zu einem deutlichen Absatzrückgang von Gold- und Platinschmuck. In China sind viele Schmuckfabriken und Juweliergeschäfte geschlossen - doch selbst wenn die Sicherheitsmaßnahmen aufgehoben werden, werden viele Verbraucher vorerst öffentliche Plätze wie Einkaufszentren meiden. Erste Schätzungen deuten darauf hin, dass der Schmuckabsatz in China in den ersten beiden Monaten von 2020 um 50% einbrechen wird. Die Nachfrageeinbußen für Platinschmuck könnten sich auf 80.000 Unzen (2,5 t), die für Goldschmuck auf 1,9 Mio. Unzen (59,1 t) belaufen. Außerhalb Chinas erfährt Gold jedoch durch die Nachfrage nach sicheren Anlagen Unterstützung. Seit Jahresbeginn verzeichnen die Bestände von Gold-ETFs einen Zuwachs um 1,9 Mio. Unzen (59,1 t).Der Gesamteffekt auf die Nachfrage ist bis zur Wiederaufnahme der Produktion nicht abzuschätzen. Mindestens bis März wird die Kapazitätsauslastung in den meisten Industriezweigen gering bleiben, wobei logistische Engpässe weitere Verzögerungen verursachen werden. Auch nachdem das Virus eingedämmt ist, wird die Nachfrage für weitere Monate durch ein geschädigtes Verbrauchervertrauen beeinflusst bleiben.