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Ausblick: Edelmetallpreise 2020

Edelmetallmarkt

Am 28. Januar gab Heraeus in Frankfurt am Main seinen alljährlichen Ausblick auf die Entwicklung der Edelmetallmärkte. Das Hanauer Unternehmen rechnet mit einer volatilen Preisentwicklung. Für den Goldpreis liegen die Prognosen zwischen 1400 bis 1700, bei Silber von 16,25 bis 21,00 und bei Platin zwischen 800 und 1050 US-Dollar je Feinunze. 

Die meisten Edelmetallpreise werden nach Einschätzung von Heraeus auch in diesem Jahr steigen. Das Wachstum der US-Volkswirtschaft hat sich offensichtlich stärker verlangsamt als das der Eurozone, was der US-Notenbank Fed einen größeren Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik gibt. Obwohl die Fed erklärte, keine weitere Zinsänderung in diesem Jahr anzustreben, erwarten die Märkte angesichts der schwächeren wirtschaftlichen Lage mindestens eine Zinssenkung. Dies dürfte den US-Dollar gegenüber dem Euro schwächen. Die Liquidierung des iranischen Generals Soleimani durch die USA hatte zu Jahresbeginn einen Anstieg der Nachfrage nach sicheren Anlagen ausgelöst, wovon Gold und Silber profitierten. Da reflexartige Reaktionen auf geopolitische Ereignisse in der Regel von kurzer Dauer sind, könnte diese Rally schnell beendet sein. Die Nachfrage nach sicheren Anlagen könnte in diesem Jahr von den Spannungen im Nahen und Mittleren Osten, den US-Präsidentschaftswahlen und den Handelsgesprächen getrieben werden – das Umfeld bleibt damit für Gold und Silber grundsätzlich attraktiv. Im Vorjahr legte Gold um 18 Prozent zu, Silber performte schwächer, das Gold-Silber-Ratio stieg über 80 und soll auch 2020 darüber liegen. Während Gold angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen der Liebling der Anleger bleibt, die Zentralbanken weiterhin ihre Reserven mit dem gelben Edelmetall diversifizieren, weist Silber nur eine schwache Investmentnachfrage sowie eine moderat steigenden Bedarf der Photovoltaik-Industrie auf. Die Schmucknachfrage hingegen wird durch das hohe Goldpreisniveau geschwächt, bereits im letzten Jahr sank sie in China und Indien deutlich. Auf diese beiden Länder entfallen 40 Prozent der weltweiten Goldschmuckverkäufe. Das Coronavirus und die anhaltenden Proteste in Hongkong dürften zusätzlich die Kauflaune eintrüben. Platin weist unter den Platingruppenmetallen (PGM) die schwächste Preisentwicklung auf. Der erhebliche Abschlag, von Platin gegenüber Gold und Palladium stützte trotz schwacher Fundamentaldaten den Preis, obwohl das zweite Jahr mit hohen Überschüssen (exklusive Investmentnachfrage) bevorsteht. Weiteres Aufwärtspotenzial ist daher unwahrscheinlich. Die Schmucknachfrage macht 29 Prozent aus, mit deutlich sinkender Tendenz. Allein in China ist der Bedarf des reinweißen Edelmetalls für Schmuckzwecke seit 2013 um mehr als die Hälfte eingebrochen. Die Zuwächse in Indien und Japan können das nicht auffangen. In diesem Jahr rechnet Heraeus mit einem Minus bei der Platinnachfrage der Schmuckindustrie von 100.000 Unzen. Palladium und Rhodium starteten ins Jahr 2020, wie sie 2019 beendet hatten – mit starken Kursanstiegen. Die Volatilität dürfte auch in diesem Jahr ein stetiger Begleiter der Preisentwicklung bleiben. Erst nachdem die Preise im Januar bereits stark angestiegen waren, zogen die Leihraten nach, was auf eine nicht ausreichende Liquidität deutet. An den Märkten herrscht eine zunehmende Knappheit, die Endverbraucher müssen immer mehr für die beiden Metalle bezahlen. Die Preise von Palladium und Rhodium korrelieren stark mit der Entwicklung der Automobilindustrie, wodurch bei einem Ausbleiben wirtschaftlicher Erholung und im Falle eines andauernden Rückgangs des Fahrzeugabsatzes eine rasche Trendumkehr einsetzen könnte. Unterbrechungen in der südafrikanischen Produktion sind möglich – diese würden sich jedoch relativ stärker auf die Förderung der „kleinen“ PGM auswirken als auf das Angebot von Platin oder Palladium.

www.heraeus.com

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