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Das ifo Institut erwartet für die deutsche Wirtschaft einen Aufstieg aus dem Corona-Tal. Nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Vierteljahr um 2,2 Prozent zurückgegangen ist und 11,9 Prozent im zweiten Quartal, sieht das ifo Institut ein Wachstum von 6,9 Prozent im dritten und von 3,8 Prozent im letzten Vierteljahr.
„Von nun an geht es schrittweise wieder aufwärts“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Das beruht allerdings auf Annahmen über den weiteren Verlauf der Epidemie und die politischen Reaktionen darauf, über die hohe Unsicherheit besteht. „Die kräftigen Raten in der zweiten Jahreshälfte erklären sich durch die niedrige Produktion an Waren und Dienstleistungen während der Schließung der Wirtschaft. Mittlerweile wurde dies gelockert oder für manche Wirtschaftszweige aufgehoben“, ergänzt Wollmershäuser. Insgesamt aber schrumpft die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 6,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Im kommenden Jahr erwartet das ifo Institut ein Wachstum von 6,4 Prozent, sodass die Wirtschaftsleistung von Ende 2019 dann Ende 2021 wieder erreicht wird. Die Zahl der Arbeitslosen wird im Jahresdurchschnitt von 2,3 Millionen auf 2,7 Millionen steigen. Im nächsten Jahr hingegen wird sie auf 2,6 Millionen sinken. Damit steigt die Arbeitslosenquote von 5,0 auf 5,9 Prozent, um 2021 dann auf 5,6 Prozent zu fallen. Die Zahl der Kurzarbeiter ist nach Berechnungen des ifo Instituts von Mai auf Juni 2020 gesunken von 7,3 Millionen auf 6,7 Millionen. Die Zahl der Beschäftigten wird im Jahresschnitt von 45,2 Millionen sinken auf 44,8 Millionen diesem Jahr und im kommenden Jahr wieder leicht steigen auf 44,9 Millionen. Der private Konsum dürfte in diesem Jahr abnehmen um 6,4 Prozent. Im Staatshaushalt werden die Spuren der Coronakrise deutlich sichtbar sein: Der Saldo von Einnahmen und Ausgaben rutscht von plus 50,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf minus 175,8 in diesem Jahr. Hierfür sind neben dem Konjunktureinbruch vor allem das Corona-Hilfspaket und das Konjunkturpaket verantwortlich, die allein über 160 Mrd. Euro kosten. Im kommenden Jahr wird der Staatshaushalt mit minus 76,5 Milliarden Euro weiter in den roten Zahlen sein. Die deutschen Exporte dürften 2020 um 13,3 Prozent sinken, die Importe um 7,7 Prozent. Damit wird der international kritisierte Überschuss der Leistungsbilanz (Handel, Dienstleistungen und Übertragungen) von 245,2 Milliarden Euro auf 176,2 Milliarden Euro schrumpfen, also von 7,1 Prozent der Wirtschaftsleistung auf 5,4 Prozent. Aber im kommenden Jahr wachsen die Exporte wieder um 13,4 Prozent‚ die Importe um 7,8 Prozent. Damit erhöht sich der Überschuss in der Leistungsbilanz auf 268,7 Milliarden oder 7,6 Prozent.