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Zentralbanken setzen auf Gold

Die Goldkäufe von Zentralbanken erreichen ihren Höchststand seit Jahrzehnten, schreibt Heraeus. Die Käufe der globalen Zentralbanken verzeichneten im 3. Quartal 22 einen Anstieg von 115 % gegenüber dem Vorquartal, die Zugänge stiegen auf 399 Tonnen.

Der Quartalswert ist der größte seit Beginn der Aufzeichnungen (Quelle: World Gold Council) und bringt die Goldkäufe der Zentralbanken seit Jahresbeginn auf 673 Tonnen. Dies ist das größte Volumen seit 1976 und eine Zunahme von 45 % gegenüber den Zukäufen des Gesamtjahres 2021. Der größte Teil der Goldkäufe im letzten Quartal wurde nicht offiziell deklariert und ist eine Schätzung der Käufe, die von „nicht meldenden“ Zentralbanken getätigt wurden. Zwei Zentralbanken mit den größten Goldreserven und lokaler Goldproduktion, die keine regelmäßigen Kaufmengen melden, sind Russland und China. Es ist üblich, dass Zentralbanken in großen goldproduzierenden Ländern einen Teil, oder die gesamte inländische Produktion über einen bestimmten Zeitraum aufkaufen. Von den gemeldeten Käufen im 3. Quartal 22 waren die 31 Tonnen, die von der türkischen Zentralbank gekauft wurden, die größte Einzelmenge. Die Nettokäufe des Landes seit Jahresbeginn belaufen sich auf 95 Tonnen.

Vier große aufeinanderfolgende Zinserhöhungen der Fed
Die US-Notenbank hat die Zinsen letzte Woche um weitere 75 Basispunkte angehoben und die Federal Funds Target Rate auf einen Korridor von 3,75-4,00 % angehoben. Die Entscheidung verschärft die Kreditbedingungen in den USA weiter und verteuert Hypotheken und Kredittilgungen, um damit die US-Wirtschaft abzukühlen. Trotz einer schriftlichen Erklärung, die eine scheinbar weniger restriktive Geldpolitik in Aussicht stellt, hat der Fed-Chef Jerome Powell, in Endzinssatz, bei dem der Erhöhungszyklus endet, wichtiger sei als das Tempo der Erhöhungen. An den Futures-Märkten stiegen nach der Sitzung erstmals die Erwartungen, dass ein Zinsspitzenwert von über 5 % erreicht werden kann. Händler gehen nun davon aus, dass dieser bis Mai nächsten Jahres erreicht werden kann. Dies dürfte während dieses Zeitraums zu einer anhaltenden Dollarstärke und einem begrenzten Aufwärtspotenzial für Gold führen.

ETFs verabschieden sich vom Gold
Der Exodus aus Edelmetall-ETFs hat in jüngster Zeit Fahrt aufgenommen, da sich Anleger stattdessen auf die immer attraktiver werdenden Renditen am Anleihemarkt konzentrieren. In jüngster Zeit ist die Risikoaversion gegenüber den Anlagemärkten für Edelmetalle gestiegen. Die Abflüsse aus Gold-ETFs dürften für das Gesamtjahr netto negativ ausfallen, bisher liegen die Abflüsse bei 52 Tonnen (Quelle: World Gold Council). Eine Richtungsänderung für die börsengehandelten Produkte könnte etwa zu dem Zeitpunkt eintreten, an dem die Fed dazu übergeht, die Zinssätze beizubehalten, anstatt sie weiter zu erhöhen – was es dann den globalen Finanzmärkten ermöglicht, nicht mehr das Ergebnis jeder FOMC-Sitzung erneut zu hinterfragen. Dies dürfte nicht vor Ende des ersten Quartals bzw. bis zum zweiten Quartal 2023 der Fall sein. Wenn die ETF-Ströme netto positiv werden, könnte sich etwas Spielraum für eine Gold-Rallye entwickeln.

Der Goldpreis beendete den Oktober um 1,8 % niedriger als im Vormonat und markierte damit den siebten negativen Monat – die längste Negativserie seit mehr als 150 Jahren (Quelle: Deutsche Bank).

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