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shutterstock / Phil Mistry

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Was kommt mit Trump?

Längst hat die Verunsicherung, die mit der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump einhergeht, auch die Schmuckbranche erreicht. Wird es Strafzölle für ausländische Produkte geben? Wie wird sich der US-Markt in Bezug auf Schmuck und Uhren entwickeln? Wir haben bei zwei Insidern nachgefragt.

Gannon Brousseau, Executive Vice President von The Couture Show in Las Vegas, einer der weltweit bedeutendsten Messen für hochwertigen Schmuck und Uhren:

„Die Vereinigten Staaten bleiben der stärkste Markt der Welt für edlen Schmuck. Selbst in Zeiten wirtschaftlicher oder politischer Unruhen wird dies so bleiben – sei es aus Emotionalitäts- oder aus Investitionsgründen. Laut Edahn Golan, Analyst und Berater der Diamantenindustrie, sind die US-Schmuckverkäufe 2024 um 2,9 % gestiegen, im Vergleich zu einem Rückgang von 3,4 % in 2023. Er erwartet, dass der Umsatz stärker steigt als die Inflation, das Bruttoinlandsprodukt also wächst.

Diese Nachricht, gepaart mit Einzelberichten über eine starke Verkaufssaison bei unseren Einzelhandels- und Markenpartnern, stimmt uns zuversichtlich, dass COUTURE 2025 einen starken Zulauf von motivierten Käufern haben wird, die darauf bedacht sind, erstklassigen Schmuck aus der ganzen Welt zu entdecken.“

Gannon Brousseau

Dr. Guido Grohmann

Dr. Guido Grohmann, Hauptgeschäftsführer Bundesverband Schmuck und Uhren, dem wichtigsten Industrieverband der Branche im Land:

„Bei den Exporten deutscher Schmuckwaren lag die USA in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt auf dem dritten Rang, deutlich hinter Frankreich und der Schweiz, bei Uhren lag sie auf Rang 5, hinter Frankreich, Schweiz, Italien und Hong Kong. Die USA sind somit ein bedeutender, aber bei weitem nicht der wichtigste Markt für die deutsche Schmuckbranche.

Mögliche Strafzölle für Waren der Europäischen Union werden sicherlich Auswirkungen haben. Die Frage, die sich derzeit stellt, ist, ob Zölle kommen und wie hoch die Differenz zwischen dem jetzigen Zollsatz und einem neuen ausfallen wird. Auch werden die Auswirkungen unterschiedlich sein, je nach Produktart und Preisniveau. Der Preis ist immer nur eines von mehreren Entscheidungskriterien. Doch wenn der amerikanische Kunde das „Buy American“ mehr in den Vordergrund seiner Entscheidung stellt, dann könnte dies das Argument der Emotionalität des Schmuckstücks als Entscheidungskriterium überlagern.

Fakt ist, dass bereits heute externe Effekte wie Krieg, Auswirkungen auf Rohstoffpreise, Lieferketten oder Sanktionen gegen Diamanten einen großen Einfluss auf unsere globalen Märkte haben. Dieses Gesamtpaket beschäftigt mich deutlich mehr als mögliche Strafzölle der USA und mögliche Gegenmaßnahmen der EU.“

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