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Russland steigert Diamantexporte

Trotz der US-Sanktionen stiegen die russischen Diamantenverkäufe nach Beginn des Ukraine-Krieges laut den Statistiken des Kimberley-Prozesses (KP) für das erste Halbjahr 2022 deutlich.

Die Zahlen zeigen, dass Russland nach der Invasion der Ukraine am 24. Februar 2022 die Diamantenexporte in die Europäische Union sowie zu zwei Verbündeten, Armenien und Weißrussland, stark erhöht hat. Die Exporte in andere Länder gingen zurück – und in einigen Fällen, wie in die Vereinigten Staaten, fielen die Ausfuhren auf null. Im zweiten Quartal 2022 (April bis Juni) beliefen sich die russischen Rohdiamantenexporte auf 1,11 Milliarden US-Dollar, verglichen mit 1,01 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2022 und 1,09 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal 2021. Diese Gesamtsummen umfassen sowohl Schmucksteine als auch Industriediamanten. Für das dritte und vierte Quartal 2022 sind noch keine Daten verfügbar, aber vorläufige Zahlen für das dritte Quartal zeigen ebenfalls einen Anstieg an. Die Umsätze stiegen wert- nicht volumenmäßig. Russland exportierte im zweiten Quartal 2022 (9,4 Millionen) deutlich weniger Karat als im zweiten Quartal 2021 (11,9 Millionen). Doch der durchschnittliche Preis pro Karat dieser Exporte stieg von 91 US-Dollar im gleichen Zeitraum des Jahres 2021 auf 119 US-Dollar im zweiten Quartal 2022. Allerdings waren die Zuwächse von Alrosa und Co. deutlich geringer als bei anderen Weltmarktteilnehmern: Die Verkäufe von De Beers stiegen im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 24 % und der durchschnittliche Preis pro Karat stieg um 58 %. Es zeigt sich deutlich, dass der US-Bann bislang die Nachfrage nach russischen Diamanten nicht austrocknen konnte.

Die meisten russische Exporte im zweiten Quartal 2022 gingen in die Europäische Union, die Diamanten im Wert von 669,5 Millionen US-Dollar erhielt - gegenüber 439 Millionen US-Dollar im ersten Quartal. Das Gros ging an Antwerpen. Ebenfalls im zweiten Quartal 2022 stiegen die russischen Diamantenexporte nach Armenien auf 6,9 Millionen Dollar; Sie hatten im ersten Quartal insgesamt 20.740 US-Dollar betragen. Die Exporte nach Weißrussland, einem weiteren russischen Verbündeten, beliefen sich im ersten Quartal auf insgesamt 2,8 Millionen US-Dollar und erreichten im zweiten Quartal 12,4 Millionen US-Dollar. Hierüber wurden wahrscheinlich Diamanten zu anderen Destinationen umgeleitet. Zu den Exportzielen für russische Diamanten im zweiten Quartal gehörten auch die Vereinigten Arabischen Emirate, die russisches Rohmaterial im Wert von 241,6 Millionen US-Dollar importierten; Indien, das Steine für 182,4 Millionen Dollar abnahm; und China mit 1,2 Millionen Dollar. Alle diese Zahlen stellen Rückgänge gegenüber dem ersten Quartal dar. Andere Märkte schlossen ihre Pforten. Im ersten Quartal 2022 schickte Russland den Vereinigten Staaten Steine im Wert von 7,8 Millionen Dollar. Im zweiten Quartal 2022 sank diese Zahl auf null. Auch gab es im zweiten Quartal keine direkten russischen Diamantenexporte nach Israel, Singapur und in die Schweiz.

Die Statistiken verzeichnen einen leichten Anstieg der russischen Diamantenproduktion im ersten Halbjahr 2022. In diesem Zeitraum produzierte das Land 20,3 Millionen Karat im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurden 20,1 Millionen Karat im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar produziert. Es muss noch viel passieren, um diese Einnahmequelle der russischen Kriegsmaschinerie einzutrocknen.

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