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McKinsey-Studie: Luxus wächst nur noch schwach

Die neue McKinsey Studie „State of Luxury“ prognostiziert nur noch ein bis drei Prozent jährliches Wachstum bis 2027. Der Luxusmarkt in China stagniert demnach, die USA stellen den Wachstumsmotor. Vor allem Schmuck wächst stabil, während Uhren eher schwächer performen.

Negative Trends wie Konsumzurückhaltung und politische Unsicherheiten erreichen nun auch die globale Luxusindustrie: Sie sieht sich mit einer deutlichen Verlangsamung des Wachstums konfrontiert, nachdem die Branche von 2019 bis 2023 noch starke jährliche Wachstumsraten von fünf Prozent erreichen konnte. Mehr als 80 Prozent des Wachstums in den vergangenen Jahren wurde durch Preiserhöhungen erreicht, während die Volumensteigerungen eher moderat ausfielen. Vor allem während der COVID-19-Pandemie gaben die Kunden ihr verfügbares Einkommen und Ersparnisse für Luxusgüter aus, jetzt sehen wir auch bei der Luxuszielgruppe Ausgabenzurückhaltung. Zudem belastet eine negative Konsumstimmung, insbesondere im Schlüsselmarkt China, die Branche stark“, sagt Felix Rölkens, Partner bei McKinsey & Company in Berlin.

USA als Lichtblick

Die Dynamik in Schwellenländern wie dem Nahen Osten, Indien und anderen asiatisch-pazifischen Regionen (jährliches Wachstum bis 2027 2-4%) wird das einstellige Wachstum in den Kernmärkten des Luxussektors wie China (3-5%) und Europa (2-4%) nicht ausgleichen können. Bessere Perspektiven gibt es für die USA: Durch sinkende Inflationsraten, steigende verfügbare Einkommen, größerem Interesse der Mittelschicht an Luxus und einem wachsenden Anteil von Superreichen (UHNWI, ultra-high networth individuals) wächst der Luxusmarkt um vier bis sechs Prozent. Damit liegt das dortige Wachstumspotential in den nächsten Jahren vor dem chinesischen Markt.

Gleichzeitig wird die globale Luxuskundschaft immer vielfältiger durch eine wachsende Mittelschicht und die GenZ: „Die Unternehmen sollten daher Produkt- und Marketingstrategien entwickeln, die jüngere Kunden ansprechen, ohne ältere Kunden zu verprellen“, sagt Rölkens. „Gerade im Luxussegment sollten die Marken die Anforderungen ihrer anspruchsvollen Zielgruppe hinsichtlich Exklusivität, Kreativität und Handwerkskunst weiter übertreffen. 36 Prozent der von uns befragten UHNWI gaben an, dass sich beispielsweise das in-store Erlebnis in den vergangenen Jahren verschlechtert hat.“ 50 Prozent des Marktwachstums zwischen 2019 und 2023 geht auf Ultra-High- und High-Spender zurück, obwohl sie nur zwei bis vier Prozent der Luxuskundenbasis ausmachen. Das unterstreicht die nach wie vor hohe Bedeutung dieser Zielgruppe.

Schmuck mit stabilem Wachstum

Lederwaren und Schmuck sind die Kategorien mit der nachhaltigsten jährlichen Wachstumsrate von voraussichtlich 4-6 Prozent. Sie profitieren von der anhaltenden Nachfrage nach Luxusgeschenken und exklusiven Produkten durch limitierte Auflagen und Personalisierung, die bei diesen Kategorien optimal bedient werden können. Die Umsätze mit Luxusuhren und -Bekleidung wachsen 2-4 Prozent jährlich. Bei beiden Kategorien macht sich die Ausgabenzurückhaltung der Konsumenten aufgrund der Inflation und des geringeren verfügbaren Einkommens bemerkbar. Hinzu kommt zunehmende Konkurrenz durch den Secondhand-Markt.

www.mckinsey.de

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