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Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Institutes ergeben hat, haben sich Lieferprobleme im Einzelhandel im vergangenen Monat noch einmal verstärkt. So beklagten im Mai mehr als 80 Prozent aller Einzelhändler Lieferengpässe, im Vormonat waren es nur rund 67 Prozent.
Grund für die verstärkten Engpässe sind die strengen Corona-Maßnahmen in China, die sich unter anderem in den Häfen auswirken. So auch im größten Hafen der Welt, der sich in Schanghai befindet. Zwar endeten dort an diesem Mittwoch die strengen Corona-Maßnahmen, die Probleme für die globalen Lieferketten sind damit aber noch nicht behoben. „Viele Waren stehen nicht im Regal, sondern im Container in einem chinesischen Hafen“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. Zwei Drittel der Einzelhändler erklärten, die Lage in China habe die bereits bestehenden Lieferprobleme nochmals verschärft. So berichteten 100 Prozent der befragten Spielwarenhändler von ausbleibenden Lieferungen. Auch in nahezu allen Baumärkten und Supermärkten bleiben vereinzelt Lücken im Regal. Bei den Fahrradhändlern fehlen teilweise einzelne Komponenten, um die Fahrräder fertig zu montieren. Fehlende Halbleiter und Chips lassen die Auswahl bei elektronischen Produkten schrumpfen. „Der Handel muss sich gegenwärtig vielen Herausforderungen stellen. Die Corona-Beschränkungen sind zwar nahezu aufgehoben, jedoch drücken die Inflation und die Lieferengpässe auf die Stimmung“, so Wohlrabe.