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Goldpreis auf Rekordkurs: Gier schlägt Gewinnmitnahme

Der Goldpreis steigt auf neue Höhen – trotz überkaufter Lage. ETF-Zuflüsse, US-Haushaltsdebatten und Zinserwartungen befeuern die Nachfrage, schreiben Heraeus.

Der Goldmarkt zeigt sich weiterhin überraschend robust: Der Preis für Gold kletterte zuletzt auf beeindruckende 3.897 US-Dollar je Unze – ein klares Zeichen dafür, dass die Angst, eine Chance zu verpassen (FOMO), derzeit stärker wirkt als die Neigung zur Gewinnmitnahme. Zwar befindet sich der Markt in einem technisch überkauften Zustand, doch das Momentum hält weiter an, urteilen die Analysten von Heraeus.

Besonders auffällig: Gold-ETFs verzeichneten im September starke Zuflüsse. Die Bestände stiegen um 3,6 Millionen Unzen und liegen nun bei 97,2 Millionen Unzen – das sind 17 Prozent mehr seit Jahresbeginn und der höchste Stand seit September 2022. Auch in der vergangenen Woche wurden an sechs aufeinanderfolgenden Tagen weitere 603.000 Unzen hinzugefügt, wenngleich die Dynamik gegen Ende etwas nachließ.

Der Shutdown der US-Regierung sorgt für zusätzliche Verunsicherung. Historisch betrachtet, sind solche Stillstände zwar nicht ungewöhnlich und traten 21 Mal in den letzten 50 Jahren auf, doch ihre eigentliche Relevanz für den Goldpreis liegt weniger im unmittelbaren Effekt als in den langfristigen fiskalpolitischen Implikationen, prognostizieren die Experten von Heraeus und schlussfolgern: Anhaltend hohe Staatsausgaben schwächen auf Dauer den US-Dollar – ein Umfeld, in dem Gold traditionell als sicherer Hafen gefragt ist.

Zudem herrscht unter den Mitgliedern der US-Notenbank (Fed) Unsicherheit über den weiteren Zinspfad. Während einige Mitglieder den Fokus stärker auf die Inflationsbekämpfung legen, betrachten andere den Arbeitsmarkt als entscheidender. Der Terminmarkt preist bereits zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bei den letzten beiden Fed-Sitzungen des Jahres ein – ein Szenario, das den Goldpreis zusätzlich stützen dürfte.

Wie lange der Aufwärtstrend noch anhält, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Gold bleibt in einem unsicheren makroökonomischen Umfeld ein begehrtes Anlageziel.

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