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Galeria Karstadt Kaufhof in Hannover, Bild: shutterstock / solcar eclipse

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Galeria verkündet Ende für über 50 Filialen

In zwei Wellen werden über 50 Standorte der aktuell noch 129 Warenhäuser schließen. Tausende Beschäftigte stehen vor der Kündigung.

Ende Juni dieses Jahres werden der ersten Schließungswelle und Ende Januar 2024 der zweiten Welle insgesamt 52 Filialen des Warenhauskonzerns zum Opfer fallen. Unternehmensangaben nach ist dies gleichbedeutend mit dem Wegfall von 4300 Beschäftigten, die Arbeitnehmervertreter sprachen sogar von über 5000 wegfallenden Stellen.

Grund für die massiven Schließungswellen des schon länger angeschlagenen Warenhauskonzerns sind die negativen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Standorte sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Der Betriebsrat sieht vor allem letztere Gründe als geringer zu gewichten an und moniert Galerias fehlende Strategie für eine regionale Ausrichtung.

Erst Ende Oktober hatte der Konzern zum zweiten Mal binnen drei Jahren ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren zum temporären Fortbestand der Geschäftstätigkeit gesucht. Anfang 2022 erhielt Galeria staatliche Finanzhilfe in Höhe von insgesamt 680 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabiliserungsfonds.

Das beschleunigte den Niedergang

Die stark gestiegenen Energiepreise sowie die Probleme bei der Fusion von Karstadt und Kaufhof unter dem Dach der Eigentümer Signa-Holdung machen die Filialschließungen notwendig. Bereits 2021 wurden von seinerzeit 172 Standorten 40 Filialen geschlossen und etwa 5000 Mitarbeiter entlassen.

Das ist die Perspektive für die Beschäftigten

Mitarbeiter, die von den Schließungen betroffen sind, erhalten eine Abfindung in Höhe von zwei Monatsgehältern (brutto) und können zudem über eine Transfergesellschaft Hilfe für eine weitere berufliche Qualifikation annehmen, um sich für neue Stellen attraktiver zu machen.

Das ist die Perspektive des Unternehmens

Die verbleibenden 77 Standorte sollen modernisiert und das Angebot auf die Sparten Bekleidung, Wohn-Accessoires und Schönheitspflege verengt werden.

Das ist die große Hürde in den nächsten zwei Wochen

Final ist der Plan noch nicht, denn den „verschlankenden Neustart“ muss zunächst die Gläubigerversammlung durchwinken und ihrerseits auf einen Milliardenbetrag verzichten. Am 27. März kommen die Gläubiger in Essen zusammen. Wird der neue Insolvenzplan mit den 52 Filialschließungen in zwei Wellen hier abgelehnt, zieht das ein sofortiges Aus von Galeria nach sich.

Ein Funken Hoffnung

Hoffnung besteht im Moment noch, dass fünf Standorte doch noch eine Weiterführungsperspektive haben. Das würde die Schließung auf 47 Filialen reduzieren.

Diese Standorte sollen am 30. Juni 2023 schließen

Celle, Coburg, Cottbus, Duisburg (Düsseldorfer Straße), Erlangen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamburg (Harburg), Hamburg (Wandsbek), Leipzig (Neumarkt), Leverkusen, München (Bahnhof), Neuss, Nürnberg (Königsstraße), Nürnberg (Langwasser), Offenbach, Paderborn, Regensburg (Neupfarrplatz), Saarbrücken (am Bahnhof), Siegen, Wiesbaden (Kirchgasse)

Diese Standorte sollen am 31. Januar 2024 schließen

Bayreuth, Berlin (Charlottenburg), Berlin (Müllerstraße), Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Darmstadt (am weißen Turm), Dortmund, Düsseldorf (Schadowstraße), Essen, Esslingen, Frankfurt (Zeil), Hanau, Heidelberg (Bismarckplatz), Hildesheim, Kempten, Krefeld, Leonberg, Limburg, Lübeck, Mönchengladbach, Oldenburg, Pforzheim, Reutlingen, Rosenheim, Rostock, Schweinfurt, Siegburg, Stuttgart (Eberhardstraße), Viernheim (Rhein-Neckar-Zentrum), Wuppertal

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