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Erstmals konnte der Marktbericht der Diamant- und Edelsteinbörse Idar-Oberstein für Diamanten keine validen Aussagen treffen, zu unübersichtlich sei die Situation. Bei den meisten Farbedelsteinen bleiben Nachfrage und Preise stabil.
Diamanten
Weltweit stagniert der Absatz. Selbst in Ostasien, insbesondere China, ist das Geschäft fast zum Stillstand gekommen. Die Rohdiamantproduzenten haben Probleme beim Absatz ihrer Ware und deren Abnehmer sind beim Einkauf äußerst zurückhaltend. Ein erneuter Preisnachlass bei den „Sichtungen“ scheint nicht ausgeschlossen.
Entsprechend ist auch die Lage bei den geschliffenen Diamanten. Einzelne indische und chinesische Schleifereien versuchen, ihren schwachen Absatz mit großen Partien und mit niedrigen Preisen auszugleichen. Allerdings lässt die Schliffausführung hier oftmals zu wünschen übrig. Die weltweit fast ganz aus den Fugen geratene Ordnung verunsichert alle Marktteilnehmer, dazu lassen noch – speziell in Deutschland – steigende Lebenshaltungskosten die Endverbraucher äußerst zurückhaltend agieren. Auch Synthesen, die preislich drastisch nachgegeben haben, spielen eine Rolle. Insgesamt sei laut dem Börsen-Bulletin die Situation wenig erfreulich und es besteht die Hoffnung auf Besserung im zweiten Halbjahr.
Opake Steine
Lapislazuli – Es kommen immer wieder gute Partien Rohmaterial nach Idar-Oberstein. Diese werden überwiegend für Ringsteine und Cabochons verarbeitet. Die Kugelproduktion ist in Deutschland auf ein Minimum zurückgegangen. Die Fertigung erfolgt überwiegend in China.
Achate – Bei den Sardsteinen (Lagensteine zum Gravieren) haben sich in Brasilien aufgrund der Verknappung die Preise verdoppelt. Zurzeit ist noch genug Ware in den hiesigen Lagern.
Malachite – Hier gibt es keine Veränderung zum Vorbericht. Es ist genügend Ware im Angebot und auch bei den hiesigen Schleifereien auf Lager.
Tigeraugen – Die Nachfrage ist zurückhaltend. Es ist genügend Rohware in den hiesigen Lagern.
Rhodochrosite – Die Nachfrage in Europa ist gering. Der Großteil wird in Asien verarbeitet, wo auch die Nachfrage besteht.
Türkise – Die Nachfrage nach Steinen aus der Mine Sleeping Beauty ist groß, kann aber oft nicht bedient werden. Einfache Qualität, rein, mit Wolken und Türkis mit Matrix sind lieferbar.
Opale
Australien/Südaustralien – Nach wie vor gibt es eine sehr starke Nachfrage und fast keine Produktion. Die Preise, die für die Rohware aufgerufen werden, sind sehr hoch im Vergleich zum Vorjahr.
Queensland – Durch die Umwandlung großer Teile von Vergemont Station in einen Nationalpark ist abzusehen, dass etliche Miner ihre Suche nach Boulder-Opalen einstellen müssen. Damit dürften Angebot und Nachfrage noch weiter auseinandergehen als in den letzten Jahren.
New South Wales – In den Mining-Gebieten in New South Wales wurde noch weniger gefunden als in den letzten Jahren. Es ist immer noch so, dass es deutlich mehr Käufer als Opalsucher in Lightning Ridge gibt. Die sehr raren und begehrten Schwarzopale erzielen auf dem Markt nach wie vor Spitzenpreise, Tendenz steigend.
Mexiko – Die Nachfrage nach mexikanischem Feueropal ist konstant. Da aber aufgrund der hohen Kosten und der schweren körperlichen Arbeit immer weniger Schürfer aktiv nach Opal suchen, steigt der Preis.
Rohsteine
Aquamarine – Aquamarin-Rohware ist selten im Angebot, die Preise sind gestiegen.
Tsavorite – Tsavorite sind weiterhin wenig auf dem Markt. Die Preise von großen Steinen sind extrem gestiegen. Die Beschaffung dieser Steine gestaltet sich immer schwieriger.
Tansanite – Ein Export ist für kleinere Steine (bis 3 g) möglich. Die Preise sind leicht gestiegen.
Peridote – Peridot-Rohware wird ausreichend angeboten.
Turmaline, grün, rosa, rot – Turmalin-Rohware in Grün und Rosa wird kaum angeboten und ist nicht ausreichend vorhanden. Die Preise sind gestiegen. Rubellite sind sehr teuer und kommen nur selten auf den Markt.