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Bankenkrise beflügelt Gold

Nach den jüngsten Problemen im Bankensektor fließt das Geld von Anlegern verstärkt in sichere Anlageklassen wie Gold und Silber, schreibt Heraeus.

Die Flucht in sichere Anlageklassen stützt den Goldpreis. Der Goldpreis schloss 5,7 % über den jüngsten Tiefstkursen, gleichzeitig hat sich Silber deutlich erholen können. Die Gold-ETF-Bestände legten deutlich zu, die Abflüsse der vergangenen zehn Wochen wurden innerhalb von einer Woche wieder ausgeglichen. Die Nettozuflüsse bei den in den USA ansässigen Fonds betrugen 18 t (im Wert von 1,1 Mrd. USD, basierend auf dem Schlusskurs vom Freitag). Neben Gold profitierten US-Treasuries, die seit dem Flash-Crash von 1987 die schnellsten Geldzuflüsse verzeichneten.

In der vergangenen Woche verzeichnete die Renditen zweijähriger Anleihen einen größeren Rückgang als nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sowie nach der Implosion von Lehman Brothers im Jahr 2008. Ein Signal dafür, dass Anleger ein hohes Maß an Unsicherheit und Abwärtsrisiken bei Aktien und Industrierohstoffen wahrnehmen. Der Markt preist nun ein mäßigeres Tempo für zukünftige Zinserhöhungen ein. Eine Erhöhung um 25 Basispunkte bei der in dieser Woche anstehenden Fed-Sitzung dürfte nun als wahrscheinlich gelten. Die EZB hielt an ihrem Kurs fest und erhöhte die Zinsen um 50 Basispunkte, wodurch der Einlagensatz in der Eurozone auf 3 % stieg, der höchste Stand seit Ende 2008. Der restriktive Schritt ignorierte die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten sowie die Sorgen um das Rating von Credit Suisse. Die weitere Senkung der hohen Inflationsrate von 8,5 % im Februar hat weiter Vorrang. Die „Safe-Haven“ Zuflüsse dürften eine reflexartige Reaktion auf den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) sein. Das Scheitern war nicht das Ergebnis skrupelloser Kreditvergabepraktiken und Spekulationen (wie 2008), sondern im Fall der SVB ein Missmanagement der sich nach der Pandemie verändernden Zinslandschaft. Aus diesem Grund ist es unwahrscheinlich, dass sich die beobachteten isolierten Zusammenbrüche unter den gegenwärtigen Bedingungen zu einem größeren Zusammenbruch des Finanzsystems ausweiten werden. Wenn es jedoch zu einem breiteren Rückgang der Märkte und einer Zunahme des wirtschaftlichen Stresses kommt, könnte der Goldmarkt bei der Suche nach sicheren Anlageklassen weitere Liquiditätszuflüsse verzeichnen, die sich wiederum weiter positiv auf den Preis auswirken können.

www.heraeus.com

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