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Zeit im Walzertakt

Carl Suchy & Söhne

Einst war Carl Suchy die feinste Adresse für österreichische Luxusuhren. Nach einer Zäsur von fast einhundert Jahren beeindruckt die Marke seit 2017 wieder mit feiner Mechanik und tiefgründigen Details.

„Hoflieferant“ war einst eine große Auszeichnung: Am österreichischen Kaiserhof trugen sie nur Handwerker, die ihre Kunst in höchster Perfektion beherrschten. 1844 erhielt Carl Suchy & Söhne den prestigeträchtigen Titel – als Lohn für die herausragende Tätigkeit seit 1822. Damals hatte Uhrmachermeister Carl Suchy seine Werkstatt gegründet, zusammen mit seinen vier Söhnen wurde er zu einem der wichtigsten Uhrenhersteller der Donaumonarchie.

Bis heute ticken in den Wiener Schlössern von der Familie Suchy gefertigte Uhren, denn Kaiser Franz Joseph I und seine Frau, Kaiserin „Sisi“, gehörten zu den Stammkunden der Suchys. Diese fertigten ihre Uhren nicht nur in Österreich, sondern unterhielten auch eine Taschenuhrfabrik im Schweizerischen La Chaux-de-Fonds. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts ging das Unternehmen mit der österreichischen Monarchie unter und der Name Carl Suchy geriet in Vergessenheit. Auf ihn aufmerksam wurde fast einhundert Jahre später Robert Punkenhofer, lange Jahre im Unternehmens- und Kunstmanagement tätig und Künstlerischer Leiter der Veranstaltung „viennaartweek“. Mit Staunen entdeckte Punkenhofer das großartige Erbe von Carl Suchy und beschloss die Wiederbelebung der Marke – in Einklang mit den Werten aus der Zeit des Gründers. Heute stehen bei Carl Suchy & Söhne wieder Eleganz, Handwerkskunst und technische Perfektion im Mittelpunkt, ohne die Vergangenheit zu kopieren. Vielmehr will das Unternehmen heute ebenso innovativ sein, wie es Carl Suchy zu seiner Zeit war.

Das ist mit der in den vergangenen fünf Jahren entstandenen Kollektion von Armbanduhren gelungen. Sie verbinden Wiener Eleganz mit Schweizer Präzision. Denn bei den Uhrwerken greift Carl Suchy & Söhne auf fein finissierte Kaliber der Vaucher Manufacture Fleurier zurück. Die Firma ist wie die Uhrenmarke Parmigiani Fleurier Teil der Sandoz-Familienstiftung; zudem hält Hermès Anteile an der Vaucher Manufacture. Auch weiteres Know-how kommt aus der Schweiz: Für Entwicklung und Herstellung ist der renommierte Züricher Uhrmachermeister Marc Jenni verantwortlich – neben Uhrmachermeisterin Therese Wibmer in Wien.

Ihr Premierenmodell war 2017 die „Waltz N°1“ – die erste Uhr der wiedergegründeten Marke. Das Modell verbindet eine minimalistische Ästhetik mit aufregenden Details: Statt eines kleinen Sekundenzeigers rotiert eine Scheibe, was den Takt des Wiener Walzers aufleben lässt und ebenso originell wie eigenständig ist. Die „Waltz N°1“ ist mittlerweile in mehreren Varianten – mit schwarzem, blauem oder silberfarbenem Zifferblatt und mit purem oder ADLC-beschichtetem Edelstahlgehäuse – erhältlich sowie in Schwarz-Weiß als „Waltz N°1 Day & Night“. Eine Weiterentwicklung ist die „Waltz N°1 Skeleton“ mit gitterförmig durchbrochenem Zifferblatt und einem ultraflachen, skelettierten Automatikwerk von Vaucher.

Robert Punkenhofer belebte die Marke Carl Suchy & Söhne wieder

Tischuhr „Table Waltz Jubilee“

„Waltz N°1 Day & Night“

„Waltz N°1 Skeleton“

Völlig neue Aspekte zeigt die Tischuhr „Table Waltz“ mit einem hauseigenen Stabuhrwerk, dessen Optik die klassisch-moderne Gestaltung des Gehäuses betont. Ein Modell, das ebenso wie die Armbanduhren seine Fans findet: Zu den Partnern von Carl Suchy gehören mittlerweile Uhrmachermeister Hübner Am Graben in Wien, Chronopassion in Paris sowie Fachhändler in Tokio und Hongkong. „Wir haben sogar Kunden in der Schweiz und das ist schon toll, als Österreicher Uhren in die Schweiz zu liefern“, freut sich Robert Punkenhofer.
Wie will er Carl Suchy & Söhne weiterentwickeln? „Langsam und behutsam“, sagt Punkenhofer und nennt den Begriff „Nischenmarke“. Die Präsenz im Fachhandel soll um wenige Partner erweitert werden, denn Punkenhofer hält sie als „Ambassadeure und Feedbackgeber“ für überaus bedeutsam. Ein Auftritt bei der Messe „Time to Watches“ im Frühjahr 2023 in Genf ist fest geplant und soll zur größeren Bekanntheit beitragen. Dort wird eine neue Armbanduhr präsentiert – wieder eine klassische Dresswatch mit einem ausgefallenen Detail.

Und langfristig? Die Kollektion wird sanft aktualisiert und nach und nach mit anspruchsvollen Komplikationen erweitert. Auch Pläne für eine eher sportliche Uhr und ein Damenmodell hat Punkenhofer bereits. Und das macht definitiv klar: Carl Suchy ist wieder da!

Iris Wimmer-Olbort

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