| Uhren
2014 debütierte der Film „Interstellar“ in den Kinos und wurde ein Erfolg – ebenso wie die zugehörige Uhr von Hamilton. Eine Rückschau und ein Blick nach vorn mit der Swatch-Group-Marke.
Ein Film von Regisseur Christopher Nolan als Überraschungserfolg zu betiteln wäre wohl zu viel des Guten. Was aber im Rückblick überraschend war, ist die Tatsache, wie viel Einfluss der Film auf ein ganz besonderes Uhrenmodell hatte. Vor genau zehn Jahren stellte Hamilton, bekannt für seine Filmuhren und Kooperationen mit Hollywood, eine Uhr passgenau für einen Christopher-Nolan-Film her, der in einer dystopischen Zukunft spielt: „Interstellar“. Hierfür entwickelten die Designer und Uhrmacher der Marke die „Murph“ – ein Einzelstück, das der gleichnamige Hauptcharakter des Filmes auf der Leinwand trug.
Natürlich war eine Gewisse PR-seitige Resonanz erhofft gewesen, aber dass die „Murph“ unmittelbar nach der Erstausstrahlung eine solche Flut an Anfragen hervorbringen würde, war selbst für die Marke mit langjähriger Erfahrung im Segment der Filmuhren eine positive Überraschung. Die Folge: Was als Einzelstück begann und nur für die Leinwand gedacht war, ging schließlich 2019 in Serienproduktion. Die Uhr, die eigentlich gar nicht auf dem Markt erscheinen sollte, erfreut sich seitdem großer Beliebtheit und hat in ihrer Originalversion (42 Millimeter Gehäusedurchmesser) und einer weiteren Ausführung (2022 erschien sie in schlankerem Gehäuse von 38 Millimetern Durchmesser) viele Käufer gefunden. Nun hat Hamilton im Herbst zwei gänzlich frische Versionen in 38 Millimetern lanciert. Sie feiern das zehnjährige Jubiläum auf zweierlei Art: mit einem weißen Zifferblatt und schwarzem Lederarmband sowie mit einem schwarzen Zifferblatt und einem Edelstahlband. Das Edelstahlband stellt dabei eine Premiere für die „Murph“ dar, zuvor gab es sie nur mit Lederband.
Das sind die Highlights des aktuellen Sortiments
Zudem feiert die „PSR 74“ ein Jubiläum. Genau vor 50 Jahren erschien sie erstmals, seinerzeit noch unter dem Namen „Pulsar“. Hamilton hat der Modelreihe zwei Neuheiten spendiert, die in silbernem oder Gelbgold beschichtetem Edelstahlgehäuse erscheinen. Sie verfügen über eine digitale Anzeige der Zeit, die mittels zweier Drücker zwischen der Darstellung der Uhrzeit und des Datums wechseln kann. Das Armband dieser abgerundet rechteckigen Uhren (das Gehäuse misst 25,6 x 39,9 Millimeter) verjüngt sich zur Schließe hin und wirkt fast wie ein Armreif. Übrigens: Die „Pulsar P1“ war nach eigenen Angaben die erste Digitaluhr der Welt.
In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die neue „PSR Blue“, die offiziell unter dem Namen „American Classic PSR Digital Quarz“ firmiert. Sie bietet die grundlegende Gestaltung der oben vorgestellten Modelle, kombiniert dies aber mit einem futuristischen Finish. Im größeren Format zeigt sie im schwarz PVD-beschichteten Edelstahlgehäuse in 41x35 Millimetern die Zeit mit digitalen blauen Ziffern an. Bisher gab es dieses Modell nur mit roter oder grüner Leuchtanzeige auf dem LCD-Display des Zifferblattes – die neue blaue Variante ist von der Farbgebung der „Dune“-Uhren aus der „Ventura“-Kollektion von Jahresanfang inspiriert (die GZ berichtete).
Besonders leicht ist die limitierte Edition der „Khaki Field Titanium“ mit dem Beinamen „Hamilton x Engineerd Garments“. Sie ist aus dem namensgebenden, im Vergleich zu Edelstahl sehr leichten, Titan und wurde in Kooperation mit Daiki Suzuki, dem Gründer der Modemarke Engineerd Garments, konzipiert. Die Limitierung beträgt 1999 Stück, passend zum Gründungsjahr der Modemarke.
Weitere aktuelle Neuerscheinungen
Ebenfalls neu in der zweiten Jahreshälfte sind ist eine frische Ausführung der Khaki Navi Scuba erschienen, die das Taucherflair der Kollektion mit einem Edelstahlband und dunkelroter Lünette sowie einem roten Akzent auf dem Sekundenzeiger transportiert. Die neue Khaki Field Aviation macht als Fliegeruhr hingegen etwas eher Ungewöhnliches: Hamilton lanciert sie in 39 Millimetern und bewusst als Unisex-Uhr. Im vergleichsweise kleineren Durchmesser soll sie sowohl Herren als auch Damen in einem Mantel aus Edelstahl und mit Zifferblättern in Grün oder Blau begeistern.
Das dürfen Einzelhändler und Hamilton-Liebhaber 2025 erwarten
Obwohl die „Murph“ nun ihr Jubiläum mit neuen Ausführungen garniert bekommen hat und jüngst klassisch angehauchte Filmuhren zum Kinoepos „Oppenheimer“ ebenso wie futuristische Designs wie zuletzt bei der Sci-Fi-Buchadaption „Dune: Part Two“ ihren Weg auf die Leinwand und zu den Partnerjuwelieren fanden, ist schon wieder Neues in der Mache. Auch wenn die Marke beim GZ-Redaktionsbesuch verständlicherweise noch keine Details kundtun wollte, so darf damit gerechnet werden, dass im kommenden Jahr wieder eine Filmuhr erscheint. Und ganz vielleicht wird es sogar eine Kooperation mit einem Videospiel geben. Auch hierzu sind derzeit aber noch keine Details bekannt.
Die Juweliere im Herzen
Wo sich andere Marken zuletzt bewusst von Juwelieren trennten und vermehrt auf eigene Vertriebswege setzen, zelebriert Hamilton ganz das partnerschaftliche Miteinander. Aktuell hat die Swatch-Group-Marke knapp unter 100 Türen in Deutschland, Tendenz leicht steigend. So sind in diesem Jahr mit Juwelier Behrendt in Köln und Juwelier Bleckmann in Werne zwei inhabergeführte Juweliere hinzugekommen. Auch bei Christ konnte Hamilton seine Präsenz ausbauen: Neu ist Hamilton dieses Jahr in die Filialen in Erfurt, Magdeburg, Nürnberg, Rostock sowie in einer zweiten Filiale in München „eingezogen“.
Text: Christian Lücke