| Uhren
Die Bürgschaftsbank Berlin stellte einen Antrag auf Insolvenz. Der Berliner Uhrenhersteller kämpft wohl bald vor Gericht um seine Zukunft.
Das berichten unter anderem das Berliner Abendblatt und die Bild. Demnach ergibt sich derzeit eine kurios anmutende Situation: Die Uhrenmarke ist wirtschaftlich erfolgreich, allerdings verschuldet. Soweit so normal, das kommt in der Geschäftswelt öfter vor. Das Problem ist nun aber, dass die Bürgschaftsbank Berlin (BBB) aufgrund der Schulden die Insolvenz von Askania beantragt hat. Dieser Schritt ist nach Einschätzung der Bild ungewöhnlich, schließlich sei die BBB dafür da, dem Mittelstand in der Krise zu helfen. Die Zeitung zitiert gar von der Website der Bürgschaftsbank Berlin: „Kein Kredit muss an fehlenden Sicherheiten scheitern.“ Doch genau das scheint jetzt einzutreten.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird Askania genau gegen diesen Schritt der BBB vor Gericht ziehen. Die Zahlen sprechen nämlich für die Uhrenfirma: Im ersten Halbjahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 627.000 Euro, was auf Kurs des Vor-Corona-Jahres 2019 liegt (damals im Gesamtjahr 1,14 Millionen Euro).
Zahlungsmodalität scheint das Problem zu sein
Askania-Anwalt Karl-Josef Stöhr sagte der Bild, die BBB habe keinen Insolvenzgrund nachgewiesen. Es geht demnach wohl um ausstehende Zahlungen in Höhe von etwas mehr als 300.000 Euro. Askania hat sich mit einem „Besserungsschein“ verpflichtet, im Falle steigender Umsätze und Gewinne die Schulden zu begleichen. Allerdings ist das Zahlungsziel die Krux: CEO Leonhard R. Müller hatte eine quartalsmäßige Ratenzahlung forciert, die BBB bestand aber wohl auf einer monatlichen Zahlung. „Daran kann es doch nicht scheitern“, zitiert die Bild Müller.
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