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Die Schmuckmesse Vicenzaoro September (5.–9.9.) in Vicenza eröffnete vor dem Hintergrund historisch hoher Goldpreise und neuer US-Zölle, die den internationalen Handel erschweren.
 
Am 5. September erreichte Gold nach schwachen US-Arbeitsmarktdaten mit über 3.500 US-Dollar je Unze ein Allzeithoch – ein Plus von mehr als 35 Prozent seit Jahresbeginn. Auch Silber und Platin verzeichnen deutliche Preissteigerungen. Für Schmuck- und Edelsteinexporteure, die aus aller Welt nach Vicenza kamen, bedeutet diese Entwicklung erhebliche Unsicherheit. Besonders belastend wirkt zudem die neue US-Handelspolitik: Ein 50-Prozent-Zoll auf Schmuckimporte aus Indien, wo der Großteil der weltweiten Diamanten verarbeitet wird, sowie 15 Prozent auf Waren aus der EU. Italien, Europas führender Exporteur von Goldschmuck, spürt die Folgen bereits deutlich. Laut offiziellen Daten sanken die „Made in Italy“-Exporte in den ersten fünf Monaten 2025 um 16,8 Prozent im Wert und 19,4 Prozent in der Menge auf 5,2 Milliarden Euro. Auf einem Seminar des Club degli Orafi Italia betonten Branchenvertreter, dass die Kombination aus Preisvolatilität und Zollpolitik die Wettbewerbsfähigkeit italienischer Schmuckhersteller massiv unter Druck setzt – gerade auf dem wichtigen US-Markt.
 
Die Messe als internationaler Treffpunkt der Branche hat dadurch noch mal einen zusätzlichen Push bekommen, um sich auszutauschen, Kontakte zu potenziellen neuen Abnehmern zu knüpfen und Strategien zu entwickeln, die Herausforderungen zu meistern.